Schäfer Ast – eine norddeutsche Legende
Vor 120 Jahren etwa lebte in der Gemeinde Radbruch der legendäre „Schäfer Ast“. In Gronau 1842 geboren, kam er 1872 über Lüdersburg und Bardowick nach Radbruch. Er stammte aus einer Schäferfamilie und so hatte er viel von seinem Vater gelernt. Besonders in Bezug auf die Tier- und Pflanzenheilkunde. Ärzte, Heiler und Bader waren zu der Zeit eine teure Angelegenheit für die ländliche Bevölkerung. Schäfer Ast galt mit seiner Haaranalyse bei den Tieren als sehr erfolgreich und er übertrug diese Methode auch auf die Menschen. So wurde die Lupe sein Markenzeichen bei der Diagnose. Seine Tinkturen und Salben lies er zunächst in Thüringen fertigen und hatte so eine Grundausstattung von 15 Medikamenten. Mit dem Pferd besuchte er die Nachbargemeinden bis Pattensen und Stelle. Immer mehr Menschen kamen zu ihm und er nutzte seine Fähigkeiten der Haar-analyse bei Mensch und Tier. Ein Haarbüschel vom Nackenhaar genügte ihm zur Diagnose. Sein Erfolg basierte auch auf seiner Nähe zur Bevölkerung, er war einer von ihnen, sprach platt und gehörte nicht zur gehobenen Klasse.
Eine Geschichte illustriert die ihm zugeschriebenen Fähigkeiten: Ein Bauer aus Pattensen machte sich mit Haarproben von seiner kranken Kuh auf den Weg nach Radbruch. Der Schäfer nahm die Haare unter die Lupe und sagte: „Gah man na Huus, dien Kau ist mittlerwiel all dot!“ Und so war es dann auch.
Prominente ließen mit Kurieren aus Berlin und sogar aus den Königshäusern von Dänemark und Schweden Haarproben bringen. Viele Geschenke wurden ihm von reichen Patienten gemacht .
Es war wohl der Glaube an die Heilkräfte des Schäfers und seiner Tinkturen, Tropfen und Salben, die damals sogar in der noch heute noch existierenden Ratsapotheke in Winsen erhältlich waren.
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