Zur Person: Ingo Pape
1971 wär ein Wendepunkt in mien Leben; daumals käm Farw in mien Leven
1971, schon in Januar bün ick in Hamfelde bi Trittau na de Meisterschool trocken.
De School wär also mit Vollverplägung und Quatier. 5 Mann in ein Zimmer, 10 Kerdels und 20 Fraunslüüt hebbt dan Lehrgang besöcht. In de Putzbütelschool hätt de Handwarks-kommer Lübeck ein Utbildungsstää’t hat. Vun Mondag bet Sünnabends jeden Dag bet tau 12 Stunnen. Sünndag is ein freien Dag wän, för de Familie, und schon an Abend müssen wie wär trüch wän. EndeMärz schüll all’ns vörbi wän. Und richtig: An 28. 3. wärn de Prüfungen affschloten nur de „Mündliche“ noch nich, de wör för mi gegen 13 Uhr ansett. Dortau heff ick mi affmeld, weil mien Frau üm Klock Acht uns Dochter to Welt bröcht hett. Natürlich dörf ick na Harborg int Krankenhuus föhr’n. „Mündlich“ is miene Stärke schon jümmers wän. An nächsten Dag heff ick denn ok ein duppelten Meisterbreif krägen, ein för mien Dochter und dan annern för mien Friseurberuf vun de Handwerkskommer Lübeck.
Dat wär schon ein besunnern Dag in miene Vergangenheit.
Denn gäw dat noch watt Originelles tau berich‘en. Miene daumalige Chefin hett mi versproken, wenn Breif up ehren Disch käm, wull se em vernünftig inrahmen laten. Ick heff dan Breif also affgeben, und sei hett em den ok glicks in eine Warkstä’ä geben. Poor Dag löter kän se total in’ne Brast ut de Stadt trüch mit mien Meisterbreif ünnern Arm. De Chefin wär eine etwas vüllige Person, aber dor har ick dat Geföhl se wör meist noch 20 Kg mehr. 275 Mark hett se betahlen müst ! Ick mutt hüüt noch grienen wenn ick in mien Arbeitszimmer kommen dau ! Up meist hätt se sick noch argert, at ick taun August künnigt heff !!!
Ja, so käm dat denn ok, dat ick an 8. August bi Mankiewicz anfungen bün. Ick heff noch 3 Dag Schützenfest fiert, und den wür dat to En’d mit de Putzbütelei.
Tau Huus hüng de Seegen aber bannig scheif, weil ick at öllster Söhn nich dan Putzbütelladen vun uns Öllern öbernommen heff. –
Ja, so wär dat daumals ! – Nebenbie gesecht, mien jüngere Broder hett dan Laden denn aber öbernommen.
Mankiewicz ab 1971 – „Nu käm Farw in mien Leben !“
Wo bin ick hier denn lan’d, heff ick eist dacht ! Dat wär mit einmal wat ganz anners, in de Lackfabrik. Allee‘n de Geruch, kenn ick vörher nur „Eau de Colonge“ und Rasierwater. – Nu mit’n mol Lösungsmittel und Terpentin ! – Kein Schlips und Kragen, ne, dat gäw ein „Blaumann“ an, keine lichten Schooh mehr, ne, swore Arbeitsschooh. Watt fröher noch bet tau 10 Frieseurinnen wärn, up einmal nur Kerdels und schlechte Luft. – Denn hett dat noch heiten: „Kumm mi jo nich an’ne Farw“ ! – Uns Chef Peter Grau hett glicks tau mi secht:
„Wär Frauns de Hoor farben kann, de kann ok bi uns Farben mischen“ !
Sofort güng dat in de Tönerei tau Peter Wolter, und Alwin Bernhardt in de HSL, und dat wärn so de richtigen Kollegen. De Arbeitstied wär ok ne andere, vun 6 – 15.30, denn wär ok noch Tied för Huus und Gorden. Ok de Fohrgemeinschaft öber 40 Johr wär immer watt Besunners, man wüs’t immer dat Neiste ut Firma und Dörp. Viel Tied wär den ok noch för dan Sportverein und de Kinner. >>> Will seggen, de Ümstellung hätt gornich so lang duert !
Ein Poor Wöör noch tau de Firma.
Finalin wär daumals noch eine lütte Truppe von etwa 60 – 70 Mann, Labor und Teppichbodenabteilung heff ick mittellt. Dat Huus för de Schienen is nur eine Etage wesen, und Fam. Höppner wär noch Huusmeister in dat lütte Huus nebenan.
Kantine wär öber de Maschie’n – Halle. De Möhlenroom wär ok glicks nebenan, de dreihn sick Dag und Nacht de ganze Week. Denn käm dor noch einen lütten Kanal, dann hebbt wie löter tauschmeeten. HSL und Tönerei aber ok Versand und Schlosserei wär’n noch in de olen Gebäude achter de Tankstää’l. De Meisters hebbt in jede Pause ehr Skat-Korden inne Hand nommen und nebenbie watt Eten. Wenn dat Freidag wär, denn gäw dat jümmers Peerwust mit und ohne Knobi, meist in de Schlosserei. Ein „Hochgenuss“, und man wüsst genau, nu is Wochenend‘.
Daumals wär dat gornich swor sich intoleben, hebbt wie doch jümmers veel Spass hat !
Jeden Morgen güng de Chef dör dan Laden und hett uns mit Handschlag begrüßt. Wenn hei ganz goode Laune har, denn hett he buten up dan Parkplatz ok mal sien Glasoog hoch-schmeten, üm na dat Wetter tau kieken. Hei sä jümmers, dat mutt ja ut Glas wän, sünst kann man dor ja nich dörkieken !!