Albert Scharfenberg und sein „Klosterkrug“.
Im vergangenen Jahr hatte ich mir vorgenommen an Albert Scharfenberg zu erinnern. Nun möchte ich in der ersten Ausgabe des „Neuen Turmhahns“ damit beginnen.
Meine Eltern waren dem Haus Scharfenberg immer sehr verbunden. Mein Vater hatte viele Jahre eine Friseurstube und meine Mutter arbeitete als „Geflüchtete“ 1945 in der Küche und Schankwirtschaft bei Käthe Scharfenberg. Als Kinder spielten wir in dem großen Garten mit der Liegewiese und den vielen Sitzhecken direkt an unserem Schulweg.
Im August 2022 war sein Todestag. 50 Jahre war es her, als seine große Beerdigung wunschgemäß ausgerichtet wurde. Mit allen Vereinen: Schützen-, Sport- und Gesangverein und der Feuerwehr. Alle waren geladen. Die Seevetal-Kameradschaft aus den Nachbarorten, Heimat- und Postkutschenverein und namhafte regionale Politiker und Künstler waren dabei. Es war eben „Onkel Albert“, wie wir ihn „respekt- und liebevoll“ nannten. Er hatte doch für jeden ein offenes Ohr und interessierte sich für „Alles“. Einer seiner Nachfolger, Herr Gröschner, vermachte mir 13 seiner Stühle aus dem Klubzimmer von 1924, sowie einen Ordner mit seinen gesammelten Zeitungsartikeln von Ramelsloh-Forschern wie Walter Schwarzkopf, Sander und Richard Backhaus. Er kannte sie alle, waren es doch alles seine Gäste. In den letzten Jahren habe ich ihn oft besucht. Er plauderte über sein erlebnisreiches Leben. Über seine Erlebnisse mit Gästen und „Ramelsloher Originalen“, er konnte gar nicht aufhören in der Vergangenheit zu schwelgen. Er war zuletzt ans Bett gefesselt, wie einst sein querschnittgelähmter Bruder Hugo. Mit ihm teilte er sich Gastwirtschaft, Mühlenbetrieb und Landwirtschaft.
Am 4.8. 1972 verstarb er im Alter von 81 Jahren. Die Worte die er noch als kranker Mann allen zurief waren kurz: „Hol die grall“, so schrieb es Dr. Ravens vom „Winsener Anzeiger.