Entwicklung des Ortes > Siedlungsstruktur (NLG 1)

Entwicklung der Siedlungsstruktur und der Landschaft

Die Entwicklung der Siedlungsstruktur in Ramelsloh lässt sich anhand von historischen Karten nachvollziehen. Eine erste detaillierte Kartengrundlage stellt die Kurhannoversche Landesaufnahme von 1776 dar.
Auf ihr ist erkennbar, dass Ramelsloh die Struktur eines lockeren Haufendorfes aufweist, welche für die Nordheide typisch ist. Im Zentrum des damaligen Ortes befand sich die Kirche, vor ihr war eine größere Freifläche. Ein großer Teil der Straßen in Ramelsloh bestanden bereits zu dieser Zeit, so die Breite Straße, die Straße Am Domplatz, der Stinnweg, die Enge Straße, die Straße Twieten und die Straße Am Alten Glockenturm.
Ebenfalls bereits vorhanden, wenn auch nicht exakt in dem jetzigen Verlauf, waren die Wegeverbindungen in nördliche, östliche und südliche Richtung, z. B. nach Horst, in den Buchwedeler Forst, nach Ohlendorf, nach Thieshope oder nach Marxen. In westliche Richtung stellte dagegen das Seevetal eine natürliche Barriere dar, es gab jedoch eine Querung auf der Höhe von Ramelsloh, welche nach Harmstorf führte. Auf der Karte ist auch gut erkennbar, dass Ramelsloh am Rand der Seevetalniederung gegründet wurde. So befinden sich zur Seeve hin, auf den tiefergelegenen und feuchteren Flächen, Wiesen, während sich zur anderen Seite hin Äcker ausbreiteten, die dann von den Sanddünen-bereich abgelöst werden. Die Seeve ist ein stark mäandrierender Flusslauf mit einem deutlich erkennbaren Überschwemmungsbereich. Größere Waldflächen gab es in der unmittelbaren Umgebung nicht, (siehe Karte 3)
Die zweite wichtige historische Karte ist die Preußische Landesaufnahme von 1880 im Maßstab l :25.000, welche der Vorläufer der heutigen Topographischen Karte gleichen Maßstabs ist. Die bereits in der Karte von 1776 angelegten Dorfstrukturen haben sich weiter gefestigt und weitere Straßen sind hinzugekommen. Dies sind die Straße Hinter den Höfen, die Straße Hinter den Domherrenhöfen, die Horner Straße und die Marxener Straße. Die Siedlungsfläche hat sich, entlang dieser neuen Straßen, in geringem Umfang vergrößert. Es gab auch eine Verbindung zwischen der Straße Am alten Glockenturm und der Straße Hinter den Domherrenhöfen; dort wo heute eine eher inoffizielle Fußwegeverbindung vorhanden ist. Auch die Wegeverbindungen in die Umgebung sind weitgehend erhalten geblieben, wobei sich zu diesem Zeitpunkt bereits eine Straßenhierarchie herausbildet, welche durch die Kartendarstellung erkennbar ist. Während die Landnutzung in ihrer Aufteilung weitgehend erhalten geblieben ist, ist der Flusslauf der Seeve zu diesem Zeitpunkt bereits weitgehend begradigt, (siehe Karte 4)
Auf der Topographischen Karte von 1995 (siehe Karte 1) stellt sich ein völlig verändertes Bild dar. Die Siedlungsfläche hat sich mehr als verdoppelt, wobei die neuen Siedlungen deutlich abgesetzt vom Altdorf entstanden sind. Nördlich des Altdorfes entsteht ein Gewerbegebiet, das fast die Siedlungsfläche des Altdorfes umfasst. Die Ramelsloher Allee, zur Entlastung des Altdorfes vom Durchgangsverkehr, ist entstanden und trennt den alten und dem neuen Ortsteil. Eine weitere Barriere, einer Flusslauf vergleichbar, stellt die Autobahn dar, durch sie wurden alte Verbindungswege gekappt, es is aber auch ein neuer nach Ohlendorf entstanden. Ebenfalls neu entstanden ist die Bahnstrecke westlich der Ortslage. Durch die neue Bebauung ist ein großer Teil des Ackerlandes verloren gegangen. Zu Seeve hin findet sich auch heute noch Grünland, während die noch nicht bebauten Sand/Heideflächen inzwischen bewaldet sind und dadurch Waldflächen im Süden und Südwesten bis nahe an den Ort heranreichen.
Eine detailliertere Ansicht des Dorfes aus der Mitte des 19. Jahrhunderts zeigt, dass die Höfe bzw Hofgrundstücke zum größten Teil bereits in ihrer heutigen Form vorhanden sind. Erkennbar ist auch dass nur wenige Gebäude aus der damaligen Zeit noch existieren, da große Teile der Bausubstanz durch Brände bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zerstört wurden.

Diese Arbeit ist von der NLG erstellt worden während der Dorferneuerung 2000

 

 

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