75 Jahre Freiwillige Feuerwehr Ramelsloh
Die FFw Ramelsloh stellt sich vor:
Seit der Gründung am 11. 11. 1920 ist die Feuerwehr in Ramelsloh zu einer festen Größe geworden.
Der Grund, eine Freiw. Feuerwehr ins Leben zu rufen, waren mehrere Großbrände in Ramelsloh, zuletzt am 31. Oktober 1920, welche große Teile des Dorfes in Schutt und Asche legten. So war es denn auch ‚die vorwiegende Aufgabe der Feuerwehr, Brände zu bekämpfen. Mit den bescheidenen Mitteln und Geräten, die zur Verfügung standen, war auch gewiß nicht mehr möglich. Im Zuge der Gründung wurde die Handdruckspritze und das Feuerwehrgerätehaus von der Gemeinde Ramelsloh zur Verfügung gestellt, welches bis zu diesem Zeitpunkt im Gebrauch der damaligen Zwangsfeuerwehr war. Auf der Gründungsversammlung erklärten sich 85 Bürger bereit, in der Freiw. Feuerwehr Dienst zu tun. Leider konnten nicht gleich alle Bewerber aufgenommen werden, da die finanziellen Mittel für die Ausrüstung nicht ausreichten. Als erster Feuerwehr-Hauptmann wurde der Kamerad Tischlermeister Wilhelm Eddelbüttel gewählt, er
war dieses bis zu seinem Tode 1927. In dieser Zeit befaßte man sich sehr intensiv mit der praktischen Ausbildung. So konnte die Wehr dann auch ihre Brandbekämpfung zur vollsten Zufriedenheit der Bürger ausführen. Im Jahre 1923 wurde sogar das Kreisfeuerwehr-Verbandsfest abgehalten. Von 1927-1948 war der Bauer Heinrich Behr (Stumm) Feuerwehr-Hauptmann. Während der Nazizeit hieß es „Führer der Wehr“ und danach wieder Hauptmann. In dieser bewegten Zeit wurde 1934 die erste TS (Motorspritze) angeschafft, die bei vielen Bränden ihren Dienst tat. 1948 wurde der Gastwirt Albert Scharfenberg als Nachfolger von Heinrich Behr gewählt. Auch er entwickelte eine enorme Aktivität. Nach seinen Ideen entstand die Scharfenbergsche Schnellkupplung. ASR ist heute noch auf vielen A-Kupplungen zu sehen. Unter seiner Führung gab es dann 1956 eine neue TS (Metz TS 8/8 Trockenring). In der Nachkriegszeit wurde die Wehr, auch wegen der Schnellkupplung, weit über die Grenzen Ramelslohs bekannt und war mit dieser Erneuerung bei vielen Wettkämpfen dabei. 1958 mußte Albert Scharfenberg aus Altersgründen sein Amt niederlegen, und so übernahm August Blecken die Geschicke der Wehr. Neue Kameraden wurden aufgenommen, daraus eine Wettkampfgruppe gebildet, welche von dem stellv. Gemeindebrandmeister Hermann Poppe ausgebildet wurde. 1962 erhielt die FFw ein neues Gerätehaus im Stinnweg, heute befindet sich dort die Fahrschule Dyga. Die Standortsuche hatte damals zu vielen Kontroversen geführt, bis unsere damalige Wirtin,Frau Martha Wieckhorst, dieses Grundstück zur Verfügung stellte. 1966 wurde ein TSF/T angeschafft (VW Bus), somit war die Wehr voll motorisiert. 1966 hatte es in Ramelsloh noch einen Großbrand gegeben, welcher das Gebäude des Landwirtes Wilhelm Eddelbüttel vollkommen zerstörte. 1976 stellte August Blecken sein Amt zur Verfügung. Zu seinem Nachfolger wurde der Heizungsbaumeister Helmut Riebau gewählt, welcher dieses Amt bis heute innehat. Seit 1970 haben sich die Aufgaben der Feuerwehr um vieles erweitert. Sie reichen von der Brandbekämpfung bis zu jeglicher Hilfeleistung (Unfälle, Sturmschäden, Ölspur beseitigen, Keller leerpumpen, Umzugsbegleitung und vieles mehr). Um diese Einsätze fachgerecht ausführen zu können, bedarf es einer sehr guten Ausbildung. Hierfür wiederum sind die nötigen Räumlichkeiten, eine gute Ausrüstung und genügend Personal erforderlich. So wurde nach langen Überlegungen 1990 an der Breiten Straße ein kombiniertes Feuerwehrgeräte-/Schützenhaus gebaut. Das neue Haus beinhaltet für die FFw Fahrzeughalle, Werkstatt, Unterrichts-/Aufent-haltsraum, Teeküche und sanitäre Anlagen.
Unsere Wehr ist heute ausgerüstet mit einem TSF/S mit einer TS 8/8 Ziegler. 1991 wurde die Wehr dann mit schwerem Atemschutzgerät ausgerüstet. Mit dieser Ausrüstung kann die z. Zt. 43 Mann starke Truppe den heutigen Anforderungen durchaus gerecht werden. So wird die Freiwillige Feuerwehr Ramelsloh auch zukünftig dem Wohl des Ortes und der Bevölkerung dienen und immer einsatzbereit sein.
Helmut Riebau (re.) schrieb diesen Bericht zur 1150 Jahrfeier 1995
auf dem Bild li. Dieter Bellman