Freiwillige Feuerwehr Ohlendorf von 1934 bis 1972
Auszüge aus der Festschrift von Helmut Lüllau aus dem Jahre 2009
Wehrführer wurde der 44 jährige Dorfschmied Georg Detjen. Wehrführer Georg Detgen (Bild links) in der Landesfeuerwehrschule Celle.
Da in der Lüneburger Heide schon des öfteren Feuerbrünste ausgebrochen waren, bei denen halbe Ortschaften vernichtet wurden, entschlossen sich die Ohlendorfer Bürger eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Ausgerüstet wurde die Wehr mit einer Handdruckspritze. Eingekleidet wurden die Mitglieder mit einer schmucken, maßgeschneiderten Uniform. Um gezielt einen Brand bekämpfen zu können, wurde die Feuerwehr in Züge aufgeteilt. Innerhalb dieser einzelnen Züge wurde intensiv für den Ernstfall geübt. Um eine gute Disziplin zu erreichen, wurde exakt exerziert. Vor jedem Dienstbeginn ließ der Zugführer Wilhelm Dohrmann die gesamte Wehr antreten. Sobald der Hauptmann Georg Detgen in Sichtweite war, kam das Kommando: „Stillgestanden, Augen rechts!“
Dann machte der Zugführer eine exakte Meldung. Es wurde mindestens einmal wöchentlich geübt.
Am 5. März 1938, in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag, brannte das Pastorenhaus in Ramelsloh. Zu diesem Brand wurde auch die Feuerwehr aus Ohlendorf gerufen. Um die Handdruckspritze schnell zur Brandstelle zu befördern, spannte Hermann Garbers ein Gespann Pferde davor. Hermann Garbers und der Feuerwehrhauptmann Georg Detgen saßen auf dem Kutschbock. Otto Richter und Wilhelm Dohrmann saßen hinten und hielten den Schlauchhaspel fest. Auf dem Brenneiksberg (jetzt Osterberg) schüttelte der Deichselbolzen heraus. Dadurch machte sich die Handdruckspritze selbstständig und raste gegen einen Baum. Dabei verbog der Pumpenarm, wodurch die Pumpe unbrauchbar wurde. Damit war dieser Einsatz beendet.Einige diensteifrige Kameraden machten sich im Laufschritt auf den Weg zur Brandstelle um noch ihre Pflicht zu erfüllen. Durch diesen Zwischenfall hatte der Schmiedemeister und Feuerwehrhauptmann, Georg Detgen, wieder einen eiligen Auftrag. Er musste die Handdruckspritze schnell wieder einsatzfähig machen.
Zum letzten Einsatz wurde die Ohlendorfer Feuerwehr mit ihrer Handdruckspritze zum Krankenhaus Birkenhof gerufen. Sie wurde jedoch nicht mehr eingesetzt, da ausreichend Motorspritzen vorhanden waren. Bald danach erhielt auch die Ohlendorfer Feuerwehr eine neue Motorspritze. Damit bei den Einsätzen die gesamte Feuerwehr alarmiert werden konnte, wurden vier Hornisten eingesetzt.
Hornisten waren: Hermann Ahlers, Albert Maack, Otto Richter und Emil Grote. Hermann Ahlers war der Verantwortliche für den reibungslosen Alarm.
Der erste Einsatz ließ dann auch nicht lange auf sich warten.
Im Herbst 1934 musste die neugegründete Freiwillige Feuerwehr ihre erste Feuerprobe bestehen. Es brannte die Feldscheune des Bauern Otto Oertzen. Er war gerade dabei seine Getreide zu dreschen. Dabei wurde das ausgedroschene Stroh vor der Scheune gelagert, was sich schnell entzündetet. Es herrschte an diesem Tag ein starker Ostwind, dadurch griff das Feuer schnell auf die Nachbargebäude der Bauern Hermann Maack (jetzt Gustav Richter) und Friedrich Vick (jetzt Ernst-August Rabeler) über. Diese Wohn- und Wirtschaftsgebäude brannten nieder. Durch den gezielten Einsatz der Feuerwehr konnten aber die Scheunen von Friedrich Vick und August Kröger gerettet werden. Durch die enorme Hitze brannte bereits ein an der Straße stehender Lichtmast. Da die Handdruckspritze bei den brennenden Gebäuden voll ausgelastet war, und die Gefahr bestand, dass das Feuer sich noch weiter ausbreiten würde, wurden Zivilisten zur Hilfeleistung herangezogen. Alle hier im Einsatz befindlichen Personen wurden mit Säcken behängt und mit Wasser begossen. Damit sollte verhindert werden, dass sie bei der enormen Hitze selbst Schaden erleiden könnten. Die mit Teerpappe gedeckten Scheunen wurden mit Wasser nassgehalten. Das Wasser musste mit Eimern herangeschafft werden. Durch diese außergewöhnlichen Maßnahmen wurde verhindert, dass auch diese Scheunen ein Raub der Flammen wurden.
Besondere Vorkommnisse bei diesem Einsatz: Es platzte ein Schlauch, der ausgewechselt werden musste. Da es noch keine Verteilungsstücke gab, musste das gesamte Wasser aus der Leitung zurücklaufen um einen anderen Schlauch einsetzten zu können. Zu diesem Brand erschien auch der stellvertretende Kreisbrandmeister Hermann Menke aus Tangendorf mit seinem Kavalleriesäbel. Dieser Säbel veranlasste die Feuerwehrkameraden zu der Äußerung:
„Wat wull du mit dienern Säbel hier, wull du dormit dat Füer dothauen?“
Nachdem dieser Großbrand gelöscht war, waren auch die letzten Zweifler davon überzeugt, dass die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr unbedingt notwendig war.
Am 5. März 1938, in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag, brannte das Pastorenhaus in Ramelsloh. Zu diesem Brand wurde auch die Feuerwehr aus Ohlendorf gerufen. Um die Handdruckspritze schnell zur Brandstelle zu befördern, spannte Hermann Garbers ein Gespann Pferde davor. Hermann Garbers und der Feuerwehrhauptmann Georg Detgen saßen auf dem Kutschbock. Otto Richter und Wilhelm Dohrmann saßen hinten und hielten den Schlauchhaspel fest. Auf dem Brenneiksberg (jetzt Osterberg) schüttelte der Deichselbolzen heraus. Dadurch machte sich die Handdruckspritze selbstständig und raste gegen einen Baum. Dabei verbog der Pumpenarm, wodurch die Pumpe unbrauchbar wurde. Damit war dieser Einsatz beendet. Einige diensteifrige Kameraden machten sich im Laufschritt auf den Weg zur Brandstelle um noch ihre Pflicht zu erfüllen. Durch diesen Zwischenfall hatte der Schmiedemeister und Feuerwehrhauptmann, Georg Detgen, wieder einen eiligen Auftrag. Er musste die Handdruckspritze schnell wieder einsatzfähig machen.
Zum letzten Einsatz wurde die Ohlendorfer Feuerwehr mit ihrer Handdruckspritze zum Krankenhaus Birkenhof gerufen. Sie wurde jedoch nicht mehr eingesetzt, da ausreichend Motorspritzen vorhanden waren. Bald danach erhielt auch die Ohlendorfer Feuerwehr eine neue Motorspritze. Am 1. September 1939 brach der zweite Weltkrieg aus. Sehr viele Kameraden wurden zum Kriegsdienst einberufen. Um die Feuerwehr auch dann noch schlagkräftig zu erhalten, wurden andere Bürger zum Feuerwehrdienst herangezogen.
Mit Ausbruch des Krieges wurden zwar Sirenen installiert, sie durften jedoch nicht zur Alarmierung für die Feuerwehr benutzt werden. Die Hornisten mussten daher weiterhin ihre Pflicht tun. Während dieser Zeit waren Otto Richter und Albert Maack Hornisten.
Durch einen feindlichen Fliegerangriff, bei dem Brandbomben geworfen wurden, entstanden 1943 in Ohlendorf mehrere Großbrände. Um diese Feuer zu bekämpfen, wurden die Wehren aus Marxen, Ramelsloh und Ohlendorf eingesetzt. Das Wohn- und Wirtschaftgebäude von Hermann Garbers (jetzt Laußat), wie auch die Scheune des Nachbarn, dem Bauern Heinrich Vick (jetzt Claus Schliecker), brannten lichterloh. Hier wurde die Ohlendorfer Wehr eingesetzt. Die Wehr aus Ramelsloh bekämpfte das Feuer bei Willi Heinsen. Den Brand bei dem Gastwirten Otto Jochim bekämpfte die Wehr aus Marxen. Die Kameraden Otto Richter und Hermann Niemann kannten diese örtlichen Gegebenheiten genau, daher wurden sie bei diesen Löscheinsatz eingesetzt. Der Saal war bis obenhin mit Möbeln vollgestopft. Eine Brandbombe durchschlug die Saaldecke und fiel mitten hinein. Durch die vielen Möbel war es sehr schwierig diesen Brandherd zu bekämpfen. Da mit einem direkten Strahl das Feuer nicht zu erreichen war, machte Otto Richter den Vorschlag gegen die Decke zu spritzen, um von oben den Brand zu löschen. So wurde das Feuer gelöscht und das Gebäude gerettet.
Da auch noch die Scheune auf dem Schulgelände brannte, sollte die „gute alte Hand-druckspritze“ noch einmal eingesetzt werden. Alle nicht im Einsatz befindlichen Schläuche wurden zusammengeholt und an die Handdruckspritze angeschlossen. Sie reichten jedoch nicht bis zum Brandherd und die Scheune brannte nieder. Da die Ohlendorfer Motorspritze zu zwei Bränden Wasser liefern musste, wurde sie überbeansprucht, dadurch war sie bei späteren Einsätzen nicht mehr so leistungsfähig. In den nächsten Tagen waren die Kameraden der Ohlendorfer Wehr und einige Kriegs-gefangene damit beschäftigt die Brandstellen aufzuräumen. Georg Detgen, Rudolf Garbers und Hermann Niemann wurden für ihre besonderen Leistungen bei diesem Großeinsatz mit einem Verdienstorden ausgezeichnet.
Nach dem Krieg übernahm Gustav Richter von Georg Detgen die Verantwortung für die Ohlendorfer Feuerwehr. Gustav Richter verstarb am 20. August 1988
Sein erster Brandeinsatz war 1948. Es brannte das Wohn- und Wirtschaftsgebäude von Karl Lüllau. Der dort einquartierte Walter Rudolf wurde durch den persönlichen Einsatz von Gustav Richter vor dem Flammentod gerettet.
1951 brannte die Scheune des Pferdehändlers Karl Bellmann. Bei diesem Feuer verbrannten zahlreiche Pferde. Durch den schlagkräftigen Einsatz der Ohlendorfer Feuerwehr konnte das Wohnhaus gerettet werden.
Im Jahr 1953 begannen die Schnelligkeitswettkämpfe. Da unsere Motorspritze für die Wettkämpfe nicht mehr geeignet war, hat die Ohlendorfer Gemeinde beschlossen, eine neue Bachart TS 8 anzuschaffen. Sie wurde dann auch noch rechtzeitig zu den ersten Wettkämpfen geliefert. Sie war dann längere Zeit in unserem Unterkreis die leistungsstärkste Motorspritze. Die Wettkampfgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Ohlendorf ist beim Wettkampf 1958 in Roydorf angetreten
Am 21. Juni 1959 führte die Ohlendorfer Wehr den ersten Schnelligkeitswettkampf durch. Da es noch keine Unterflurhydranten gab, wurde das Wasser aus dem Nahteich (hinter dem Grundstück von Gustav Lüllau) entnommen. Als Wettkampfplatz diente die Fläche Zum Jugendheim. An dieser Stelle wird jetzt seit Jahren das Osterfeuer durchgeführt. Vor Beginn der Wettkämpfe marschierten die Teilnehmer mit Musik durch das Dorf. Kamerad Rudolf Garbers hat sich als Gruppenführer für die Wettkämpfe zur Verfügung gestellt. So hat er sich auch lange Jahre für die Wehr verdient gemacht. Um ihn für seinen Einsatz zu würdigen, wurde er beim Abschied aus dem aktiven Dienst zum Ehrenbrandmeister ernannt. Günter Homann hat von Rudolf Garbers den Posten des Gruppenführers übernommen. In den folgenden Jahren hat dieser sich intensiv für die Wettkampfgruppe eingesetzte.
Auch bei den Brandeinsätzen in den umliegenden Ortschaften wurde die Ohlendorfer Wehr gerufen. Sie hat auch hier ihre Leistungsfähigkeit bewiesen. Am 13. Juni 1961 um 6.55 Uhr wurde Feueralarm ausgelöst, es brannte der Dachstuhl des Wohnhauses von Gustav Schütt. Durch den schnellen Einsatz konnte das Übergreifen des Feuers auf die Wohnräume verhindert werden. Am 05. Juli 1961 um 23.00 Uhr wurde erneut Alarm ausgelöst, es brannten die Wirtschaftsgebäude von Ewald Detgen und Willi Heinsen. Zu diesem Einsatz wurden auch die Wehren aus Holtorfsloh, Ramelsloh, Winsen, Tangendorf, Marxen und Brackel gerufen.
(Bildtext)Die Reste der eingestellten Landmaschinen und ein VW-Käfer, im Hintergrund das Wohnhaus von Ewald Detgen
Durch den schnellen und zahlreichen Einsatz der Feuerwehrkameraden konnten die umliegenden, teilweise Reetgedeckten Wohnhäuser von Willi Heinsen, Ewald Detgen und Meta Gerdau (später Jürgen Unruh) gerettet werden. Am 23. Juli 1961 um 0.31 Uhr wurde die Feuerwehr bereits wieder alarmiert, es brannte die Scheune und Maschinenschuppen des Maurermeisters Albert Maack. Das Gebäude war mit Eternitplatten gedeckt. Durch die enorme Hitze zerbarsten diese, es hörte sich an wie Schüsse aus einem Gewehr. Erst in den frühen Morgenstunden konnte der Einsatz beendet werden.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und vermutet Brandstiftung, wie auch bei dem Brand am 05. Juli 1961.
Am 02. Juli 1968 wurde um 8.00 Uhr die Feuerwehr zum Brand bei Irmgard Wrogemann gerufen, es brannte der Dachstuhl des Viehhauses. Zu diesem Einsatz wurden auch die Wehren aus Ramelsloh, Brackel, Holtorfsloh und Marxen gerufen. Es konnte verhindert werden, dass das Feuer auf den Wohnbereich übergreifen konnten.
Ca. 30 Fuder Heu und Stroh wurden vernichtet und mussten vom Boden entsorgt werden. Nach fast 15 Stunden war der Einsatz beendet. Am 13.Juli 1968 fragte der Landwirt Herbert Oertzen den Gemeindebrandmeister Gustav Richter um Rat. Das in seiner Scheune eingelagerte Heu hatte starke Wärme entwickelt und dampfte. Nachdem Gustav Richter den Heuberg in Augenschein genommen hatte, alarmierte er gegen 13.00 Uhr die Wehr. Um den Brandherd bekämpfen zu können, musste der gesamte Heuberg abgetragen werden, was sehr gefährlich war. Da durch den Schwelbrand Dämpf entstanden, mussten sich die Kameraden alle 5 Minuten ablösen, denn Atemschutzgeräte standen der Wehr noch nicht zur Verfügung.
Nach einigen Tagen hat Herbert Oertzen eingesehen, dass die Kameraden der Feuerwehr bei seinem Brandeinsatz zu kurz gekommen sind. Er hat damit sein Gewissen nachträglich erleichtert, indem er der Wehr einen Betrag zur Verfügung gestellt hat. Als im Jahr 1999 ein Transportfahrzeug für die Jugendfeuerwehr angeschafft werden sollte, hat er sich sehr großzügig verhalten.
Am 28. August 1968 wurde die Wehr zu einem Brandeinsatz gerufen. Es brannte die Scheune von Renate Klingenspor (jetzt Volksbank). Die strohgedeckte Scheune brannte bis auf die Grundmauern nieder. Dies war der letzte Einsatz in der Dienstzeit von Gustav Richter. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er den Einsatz nicht mehr leiten, daher vertrat ihn sein Stellvertreter Walter Pielach. Aus gesundheitlichen Gründen trat Gustav Richter von seinem Amt zurück, daher stand auf der Tagesordnung vom 22. Februar 1969: „Neuwahl des Gemeindebrandmeisters“. Zum neuen Gemeindebrandmeister wurde Kurt Laußat vorgeschlagen und gewählt. Die Versammlung wählte Gerhard Peters zu seinem Stellvertreter. Kurt Laußat Gemeindebrandmeister von 1969 bis 1972 von 1972 bis 1974 Ortsbrandmeister Am 4. Juli 1977 verstarb der Ehrenbrandmeister Kurt Laußat. Er war der dritte Gemeindebrandmeister der Wehr Ohlendorf. Da für die Ohlendorfer Feuerwehr keine Satzung vorhanden war, wurde gemeinsam mit dem Bürgermeister, August Heinsen, eine Satzung ausgearbeitet, die am 27.02.1969 in Kraft trat. Mit dem neuen Gemeindebrandmeister erhielt die Wehr auch neue Impulse. Besonders gute Kameradschaft bewies er bei dem Brandeinsatz am 20. Juni 1970. Die Wehr hatte durch den schnellen Einsatz einen größeren Waldbrand verhindern können. Die Flammen wurden mit Wasser gelöscht. Da jedoch noch Schwelstellen vorhanden waren, war es erforderlich eine Brandwache einzusetzen. Da in Ohlendorf gerade das Schützenfest stattfand, erklärte sich der Gemeindebrandmeister bereit, die Brandwache zu übernehmen, damit die Kameraden am Schützenfest teilnehmen konnten.
Bei stattfindenden Wettkämpfen sah der Gemeindebrandmeister Kurt Laußat, dass die Ohlendorfer Wehr von den größeren Gemeinden die einzige war, die nur mit einem TSA (Tragkraftspritzenanhänger) ausgerüstet war. Er versprach den Kameraden, dass er sich dafür einsetzen wird, dass auch sie ein Löschfahrzeug erhalten werden. Hierfür musste jedoch ein neues Gerätehaus erstellt werden, da im alten „Spritzenhaus“ nur Platz für den TSA und einige wenige Geräte war. Es gab in der Gemeinde erhebliche Standortschwierigkeiten. Letzten Endes waren sich jedoch alle einig, dass das neue Gerätehaus am Dorfteich seinen Standort haben sollte. Die Kameraden erklärten sich bereit die Fundamente und den Fußboden herzustellen. Das Ausschachten der Fundamente war mit sehr großen Schwierigkeiten verbunden, da sie auf den Grund des Dorfteiches gegründet werden mussten. Am 03. Juli 1971 war es dann endlich soweit, das neue Gerätehaus konnte eingeweiht werden. Gleichzeitig wurde das neue Löschfahrzeug vom Typ LF 8 übergeben.
Parallel zu diesen Neuanschaffungen wurde der Löschteich neu hergerichtet und am selben Tag übergeben. Der Bürgermeister, August Heinsen, hatte keine Mühe gescheut und täglich viele Stunden Hand mit angelegt. Hatte er unruhige Nächte, stand er auf, bewaffnete sich mit einer Schaufel und machte sich an dem Teich zu schaffen. Die Gesamtleistung von der Gemeinde und der Freiwilligen Feuerwehr Ohlendorf würdigte der Kreisbrandmeister Hermann Witthöft das neue Gerätehaus und das neue Löschfahrzeug in einer Feierstunde. Hermann Witthöft wörtlich:
„Ich kenne keine Gemeinde im Landkreis Harburg, die in den letzten Jahren so viel für den Feuerschutz getan hat wie Ohlendorf.“
Da die alte TS 8 für Schnelligkeitswettkämpfe nicht mehr die optimale Leistung brachte, machte Kurt Laußat der Wettkampfgruppe das Angebot, 50 % der Kosten für die Neuanschaffung einer TS 8 zu übernehmen. Da sich die Gemeinde nicht bereiterklärte die übrigen 50 % zu übernehmen, wurden sie aus der Kameradschaftskasse bezahlt.
Mit der neuen TS 8 hat die Wettkampfgruppe an zahlreichen Wettkämpfen teilgenommen und dabei viele Pokale errungen. Sie war dabei nicht nur Teilnehmer, sondern eine ernsthafte Konkurrenz auf den vorderen Plätze gegenüber den umliegenden Wehren geworden. In der Amtszeit des Gemeindebrandmeisters Kurt Laußat, von 1969 bis 1975, wurde die Wehr zu 17 Brandeinsätzen, zahlreichen Hilfeleistungen und am 13. November 1972 zu Katastropheneinsätzen, hervorgerufen durch Sturm, gerufen. In seiner Amtszeit hatten sich die Anforderung an die Wehr durch zahlreiche Einsätze erhöht, daher musste die Ausrüstung ergänzt und auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. In dieser Zeit wurden folgende Geräte angeschafft:
l neues Gerätehaus mit Aufenthaltsraum , l LF 8 mit TS 8 l Funkgerät, eingebaut im Fahrzeug , 3 Handsprechfunkgeräte , 3 Atemschutzgeräte
Im Jahr 1972 fand die Gemeinde- und Gebietsreform statt. Ohlendorf wurde der neuen Gemeinde Seevetal zugeordnet. Die Führung der Ortswehren übernahm der ehemalige Gemeindebrandmeister und war seit dieser Zeit Ortsbrandmeister. Ihm übergeordnet ist der Gemeindebrandmeister. Zum ersten Gemeindebrandmeister der Gemeinde Seevetal wurde Claus Sahling aus Over/Bullenhausen gewählt.
Durch seinen Fürsprache erhielten wir von der Gemeinde:
l Schaumzumischgerät , l Krankentrage , l Notstromaggregat mit einer Flutlichtanlage.
Die Ohlendorfer Wehr war jetzt mit dem Notwendigsten ausgerüstet um eine Vielzahl von Einsätzen fahren zu können. Aufgrund der Ausrüstung wurde die Wehr im Versorgungszug der Kreisbereitschaft eingegliedert.
Am 29.Oktober 1973 wurde in Ohlendorf die Jugendfeuerwehr gegründet, sie war die erste in Seevetal. Recht schnell wurden die Jugendlichen eingekleidet. Neben den Aufgaben des Ortsbrandmeistervertreters übernahm Gerhard Peters zusätzlich die Aufgaben des Jugendwartes.
Bei der Gründung waren dabei: Harald Müller, Dieter Rabeler, Klaus Gärtner, Jörg Pielach, Hans-Heinrich Renken, Hans-Jürgen Albers, Jochen Rumpelt, Bernd Hastedt, Thomas Krüger, Manfred Rabeler, Bernd Homann, Joachim Laußat mit dem Jugendwart Gerhard Peters
Im Jahr 1974 waren wiederum 6 Brandeinsätze zu verzeichnen. Die längste Einsatzzeit war am 17. April von 23.00 Uhr bis zum 18.04. 7.00 Uhr, es brannte die Schuttkuhle in Ohlendorf. Die Einsatzleitung hatte der Gemeindebrandmeister Claus Sahling. Der Brandherd sollte mit Schaum abgedeckt werden. Da hierfür jedoch in der Gemeinde nicht genügend Schaummittel zur Verfügung stand, wurde der Raupenfahrer des Deponie-betreibers zum Brandherd beordert. Dieser deckte dann den Brandherd mit Sand ab.
Am 16. März 1974 wurde im Landhaus in Ohlendorf das 40 Jährige Bestehen der Wehr
gefeiert. Nach dem gemeinsamen Essen, ehrte der Kreisbrandmeister Hermann Witthöft die Gründungsmitglieder. links Hermann Witthöft, Otto Richter, Rudolf Garbers, Gustav Richter, August Heuer, August Maack, Hermann Kaiser, Wilhelm Menke und Otto Maack.
Danach wurde fleißig getanzt. Zwischendurch wurde eine Tombola mit vielen Preisen durchgeführt. Erst in den frühen Morgenstunden war die Feier beendet.
Wie bei der Gemeinde beantragt, wurden die aktiven Kameraden 1974 mit Kombinations-Anzügen ausgestattet.
In diesem Jahr wurden auch wieder einige Pokale bei Wettkämpfen errungen. Auch die neugegründete Jugendwehr konnte einige Erfolge verzeichnen und nahm am Kreisentscheid teil.
Aus Anlass des 40 jährigen Bestehens der Ohlendorfer Wehr, fand in Ohlendorf ein Pokal- wettkampf statt. Hierbei gewann die Jugend wehr den ersten Pokal. Wettkampfleiter war Otto Kohlmeyer. Ebenfalls anwesend waren der Kreisbrandmeister Hermann Witthöft und der Gemeindebrandmeister Claus Sahling.
Am 01. Februar 1975 trat der Ortsbrandmeister, Kurt Laußat, aus gesundheitlichen Gründen zurück. In dankbarer Anerkennung wurde er zum Ehrenbrandmeister ernannt. Sein Nachfolger wurde der bis dahin stellvertretende Ortsbrandmeister, Gerhard Peters. Neuer Ortsbrandmeistervertreter wurde Heinrich Renken.
Heinrich Renken verstarb am 25. Juni 1988.
Am 08. April 1975 um 20.20 wurde Alarm ausgelöst, es brannte die Scheune des Ortsbrandmeisters , Heinrich Renken. Bei diesem Einsatz waren insgesamt 71 Feuerwehrleute aus Ohlendorf, Ramelsloh, Holtorfsloh und Bendestorf eingesetzt. Es konnte verhindert werden, dass das angrenzende Wohnhaus von Heinrich Renken und die Scheunen von Gerhard Menke und Gustav Schütt ebenfalls Feuer fingen.
Am 04. Oktober 1975 um 20.45 Uhr schreckten die Sirenen die Bevölkerung erneut auf. Es brannte die Scheune von Gustav Tangermann. Beim Eintreffen der Wehr brannte die Scheune bereits in vollen Ausdehnung und der daneben stehende Schafstall hatte ebenfalls Feuer gefangen. Es wurde sofort Vollalarm ausgelöst und die Wehren aus Meckelfeld, Maschen, Bahlburg, Tieshope, Ramelsloh und Holtorfsloh alarmiert, denn in unmittelbare Nähe befanden sich die Wohngebäude von Gustav Tangermann und Wilhelm Brauel, diese drohten ebenfalls Feuer zu fangen.
Es waren insgesamt 85 Feuerwehrleute, 13 C Rohre, 26 C Schläuche und 35 B Schläuche eingesetzt. Das Wasser wurde aus dem Feuerlöschteich am Feuerwehrgerätehaus entnommen. Um 0.45 Uhr war das Feuer unter Kontrolle und die Nachbarwehren rückten wieder ab. Die Kriminalpolizei ermittelte auf Brandstiftung, da hier bereits am 28.August ein Schwelbrand gelöscht wurde. Ein Verdächtiger wurde bereits vor Ort vernommen, später habe er die Tat laut Pressebericht gestanden. Der Schaden wurde auf DM 250 000 geschätzt.
In diesem Jahr waren die Kameraden bei der Europameisterschaft der Military-Springreiter in Luhmühlen insgesamt 260 Stunden im Einsatz. Die Jugendwehr hatte im Jahr 1975 regen Zulauf, 5 Jugendliche wurden aufgenommen. Nun gehörten 19 Jugendliche der Wehr an. Da es Schwierigkeiten mit ihrem Transport gab, wurde hierfür ein VW-Bus angeschafft. Bezahlt wurde er aus der Kameradschaftskasse. Die Jugendlichen nahmen vom 01. bis 3. August an einem Zeltlager der Gemeinde Seevetal teil.
Bei der Sturmflut am 3. Januar 1976 hat sich die Ohlendorfer Wehr in Hamburg-Wilhelmsburg durch ihre aufopferungsbereite Hilfe verdient gemacht. Durch den im Jahr 1975 angeschafften VW-Bus war das Gerätehaus zu klein geworden und musste erweitert werden. Da von der Gemeinde Seevetal hierfür nicht genügend Geld zur Verfügung gestellt wurde, entschlossen sich die Kameraden den Erweiterungsbau in Eigenhilfe herzustellen. Hierbei wurden unter der Leitung des Ortsbrandmeisters Gerhard Peters fast 2000 Stunden freiwilliger Dienst geleistet. Im August wurde mit dem Bau begonnen. Am 24. September 1976 konnte bereits Richtfest gefeiert werden.
Da von den Kameraden der Ohlendorfer Wehr die Pokalwettkämpfe im Jahr 1974 reibungslos durchgeführt worden sind, hat man in einer Gemeindekommandositzung unseren Ortsbrandmeister gebeten, im Jahr 1976 für die Gemeinden Neu-Wulmstorf, Rosengarten, Jesteburg und Seevetal den Gemeindewettkampf durchzuführen. Die Kameraden sind dieser Bitte gefolgt und haben die Wettkämpfe organisiert. Obwohl dies wiederum mit viel Einsatz verbunden war, wurde der Ablauf reibungslos durchgeführt.
Bei den Military-Meisterschaften in Luhmühlen wurden dann noch 182 Arbeitsstunden geleistet.
Das Jahr 1976 verschonte die Wehr trotz dieser vielen Arbeit nicht von Einsätzen. Sie musste zu 13 Einsätzen ausrücken, dabei wurden wiederum 264 Arbeitsstunden geleistet. Hatte die Wehr in den vergangenen Jahren Nachwuchsschwierigkeiten, seit der Gründung der Jugendwehr waren sie behoben. So konnten alleine im Jahr 1976 sechs Mitglieder für den aktiven Dienst übernommen werden. Die Wehr hat jetzt 40 aktive Mitglieder. Dem Aufruf der Wehr im Jahr 1975 waren 18 Ohlendorfer Mitbürger gefolgt und fördernde Mitglieder geworden. So war das Jahr 1976 nicht nur sehr arbeitsreich, sondern auch sehr erfolgreich.
Da das im Jahr 1976 erstmalig durchgeführte Osterfeuer sehr großen Anklang gefunden hat, wurde auch 1977 an der selben Stelle mit dem gleichen Erfolg ein Osterfeuer abgebrannt. Zur Unterhaltung spielte der Spielmannzug aus Hamburg – Berne. Im Jahr 1985 sorgte Kurt Hartmann für die musikalische Unterhaltung. Das herrliche Wetter veranlasste zahlreiche Besucher auf dem Rasen das Tanzbein zu schwingen. 1977 betrug das Durchschnittsalter der Wehr 32 Jahre.
Die zwei Wettkampfgruppen nahmen an 14 Wettkämpfen teil. Die erste Wettkampfgruppe belegte erstmalig den ersten Platz. Die zweite Wettkampfgruppe belegte als beste Platzierung einen zweiten Platz. Der Wehr wurde eine Dorfchronik übergeben, sie enthält auch einen Bericht der FF Ohlendorf.
Da der diesjährige Schützenkönig, Ewald Detgen, auch Mitglied der Feuerwehr ist, übernahmen die Kameraden der Wehr unter der Leitung von Hans-Georg Dreves erstmalig die Zubereitung des Essens zum Kommers.
Obwohl die Witterung bei dem Osterfeuer im Jahr 1978 sehr ungünstig war, waren wieder sehr viele Gäste gekommen.
Am „Rönnbek“ wurde 1978 ein Zeltlager für die Jungendwehr aufgeschlagen. Die 18 Jugendliche unserer Wehr nahmen hieran teil. Im Oktober 1978 wurde der erste „Tag der offenen Tür“ durchgeführt. Wie auch schon beim Osterfeuer hatten wir mit dem Wetter nicht viel Glück, was jedoch den Erfolg nicht schmälerte.
Am 30. Dezember 1978 wurden wir von der Holtorfsloher Wehr angefordert. Die Sirene bei Heinrich Renken und der Alarmknopf am Gerätehaus waren eingefroren. Der Alarm wurde dann im Gerätehaus ausgelöst. Bei Schneetreiben und klirrender Kälte wurde beim Ortsbrandmeister, Richard Menke -Maack, ein Zimmerbrand gelöscht. Es brannte ein Bett, dabei entwickelte sich sehr viel Rauch. Zur Brandbekämpfung mussten Atemschutzgeräte eingesetzt werden. Durch unseren Einsatz konnte verhindert werden, dass ein größerer Schaden entstanden ist.
In der Jahreshauptversammlung am 19. Januar 1979 überreichte der Ortsbrandmeister Gerhard Peters Wilhelm Menke für 45jährige treue Dienste einen Zinnteller, gleichzeitig wurde er in die Altersabteilung übernommen.
Am 27. Januar 1979 verstarb das Gründungsmitglied Otto Richter.
Das 1979 durchgeführte Osterfeuer durchbrach alle Rekorde. So viele Zuschauer waren noch nie gekommen. Es wurden 1200 Bratwurst verkauft. Es spielten die Spielmannszüge aus Ramelsloh und Hamburg – Berne.
1979 wurden weitere 5 Unterflurhydranten installiert, dadurch wurde eine fast optimale Löschwasserversorgung erreicht.
Ohlendorfs Feuerwehr „Mädchen für alles“
So war im Januar 1979 in der Zeitung zu lesen. Als „Mädchen für alles“ zeichneten sich die Feuerwehrleute aus Ohlendorf im letzten Jahr aus. Ihr ungewöhnlichster Einsatz: Einen Schwan im Ort einzufangen. Der arbeitsreichste Einsatz war bei der Firma Aldi. Durch Schneemassen drohte das Vordach der Laderampe abzuknicken. Die Kameraden aus Ohlendorf, Ramelsloh und Holtorfsloh schaufelten den Schnee herunter und leisteten mit 50 Kameraden 300 Arbeitsstunden.
1980 wurden die ELZ in Winsen und die FTZ in Hittfeld eingeweiht. Durch die Inbetriebnahme der ELZ ist die Alarmnummer einheitlich 112, die Sirenen werden durch Funk ausgelöst. Für die Ohlendorf er Wehr löste die ELZ 1980 24mal Alarm aus, dies waren die meisten Einsätze seit Bestehen der Wehr. In der Jahreshauptversammlung am 23. Januar 1980 wurde Gerhard Peters in seinem Amt bestätigt. Sein Stellvertreter wurde Herbert Brauel und löste Heinrich Renken ab.
Herbert Brauel verstarb am 23. Dezember 1991
In der Jugendwehr machten sich Nachwuchsschwierigkeiten breit, daher veranstaltete die Wehr am 02. September 1980 für die Ohlendorf er Jugend eine Veranstaltung mit zahlreichen Überraschungen. Aufgrund dieser Veranstaltung sind 10 Jugendliche der Wehr beigetreten, jetzt hat sie wieder 17 Mitglieder. Das Jugendzeltlager der Gemeinde Seevetal fand Pfingsten 1981 wieder in Ohlendorf statt. Am 18. Juni 1981 wurden die Gemeindewettkämpfe der Gemeinden Jesteburg, Neu-Wulmstorf, Rosengarten und Seevetal wieder in Ohlendorf durchgeführt. Bei strahlendem Sonnenschein konnten 42 Wettkampfgruppen begrüßt werden. Durch die zahlreichen Unterstützungen und der guten Vorbereitung, konnten diese Veranstaltung harmonisch und reibungslos durchgeführt werden.
Der aus eigenen Mitteln angeschaffte VW-Bus war nicht mehr Verkehrs tüchtig. Sehr unbürokratisch erhielt die Wehr 1982 von der Gemeinde einen gebrauchten VW-Bus. Er wurde zum ELW umgebaut und gehört jetzt zur Kreisbereitschaft. Im Jahr 1983 waren wieder 16 Einsätze zu verzeichnen. Höhepunkte wie Kameradschaftsabend, Osterfeuer und Fahrt ins Blaue gehören schon zum festen Bestandteil der Wehr und wurden auch 1983 wieder durchgeführt.
Am 29. Oktober 1983 feierte die Jugendwehr ihr 10jähriges Bestehen.
Die Wehr hatte am 31.12.1983 folgenden Mitgliederstand: 46 Aktive l Ehrenmitglied 5 Altersabteilung 14 Jugendliche 45 Förderer.
Am 17. März 1984 fand dann im Landhaus in Ohlendorf die Jubiläumsfeier zum 50jährigen Bestehen statt. Eingeladen waren u.a. die Gründungsmitglieder, die aktiven Kameraden, die Kameraden der Altersabteilung, der Abschnittsleiter Otto Kohlmeyer, der Kreisbrandmeister Hermann Becker, der ehemalige Kreisbrandmeister Hermann Witthöft, der Gemeindebrandmeister Claus Sahling, der Kreispressewart Günter Rabeier aus Bendestorf, der Ortsbürgermeister Hermann Maack, der Gemeindebürgermeister Hermann Meyer, der Gemeindedirektor Hermann Schaller, der Feuerschutzausschussvorsitzende Wilfried Riebe, der Leiter der Polizeistation Seevetal, Herr Ziemer, das Kommando der Feuerwehr Seevetal und die Nachbarwehren aus Ramelsloh, Holtorfsloh und Maschen.
Am 11. Mai 1985 brannte die Telefonzelle in Ohlendorf. Um 4.48 Uhr wurde Alarm ausgelöst, bereits um 4.52 wurde das 1. Rohr vorgenommen. Wie unten links im Bild zu erkennen ist, befindet sich in unmittelbarer Nähe der Brandstelle eine Wasserentnahmestelle. Es waren insgesamt 30 Feuerwehrkameraden anwesend.
Am 17. Juni 1986 (Nationalfeiertag) fand der erste Feuerwehrmarsch in Ohlendorf statt und wurde bis im Jahr 2003 in jedem Jahr durchgeführt. Beim ersten Marsch errang unsere Jugendwehr den dritten Platz
Am 12. Januar 1986 wurde der Antrag auf Erweiterung des Gerätehauses gestellt. Im Haushalt der Gemeinde wurden DM 170 000 berücksichtigt. Wie sich später herausstellte, konnte die Baugenehmigung nicht wie geplant erteilt werden. Es musste noch eine grundlegende Frage zum Grenzabstand geklärt werden. Da keine Einigung zu erzielen war, musste die rechte Gebäudewand zurückgesetzt werden. Dies führte zu erheblichen Zeitverzögerungen und Mehrkosten. Nachdem nun alle Voraussetzungen für eine Baugenehmigung erfüllt waren, wurde mit DM 390 000 Baukosten gerechnet.
Am 20. September 1988 wurde mit den Arbeiten für die Erweiterung des Gerätehauses begonnen. Die aufwändigen Gründungsarbeiten und der Innenausbau wurde überwiegend in Eigenhilfe durchgeführt. Es wurden von den Feuerwehrkameraden über 1000 Arbeitsstunden geleistet. Hierdurch konnten die geplanten Kosten um DM 30 000 gemindert werden. Am 3. Mai 1979 wurde der vorerst letzte Umbau des Gerätehauses eingeweiht. Damit hat die Wehr seit ihrer Gründung zum dritten Mal ein neues Gerätehaus bezogen. Den obligatorischen Schlüssel überreichte der Bürgermeister der Gemeinde Seevetal, Horst Schneemann, zunächst an den amtierenden Gemeindebrandmeister Klaus Kiesel, dieser übergab ihn dann vor der versammelten Mannschaft an den Chef der Ohlendorfer Wehr, Gerhard Peters Anwesend waren außer den aktiven Kameraden und den Kameraden der Altersabteilung der Gemeindedirektor Hermann Schaller, Kreisbrandmeister Peter Adler, Ehrenbrandmeister Hermann Witthöft, sowie Mitglieder der Verwaltung und des Ortsrates
Am Sonntag, dem 13. Juli 1986 um 3.55 Uhr wurde durch die Brandmeldeanlage der Firma Aldi Alarm ausgelöst, es brannte im Bürogebäude. Sämtliche Büroräume waren verqualmt. Da das Gelände durch einen hohen Zaun gesichert und das Tor verschlossen war, konnte die Wehr nur unter erschwerten Bedingungen zu dem Brandherd gelangen. Zu dem Einsatz wurde auch die Wehr aus Maschen gerufen. Insgesamt waren 54 Kameraden im Einsatz. Ausgelöst hatte ein am Freitag vergessener Reißwolf das Feuer. Um 4.55 Uhr war der Einsatz beendet.
Im Jahr 1989 wurde die Wehr mit 15 Funkmeldeempfängern ausgerüstet. Da durch die Erweiterung des Gerätehauses Stellplätze entfallen waren, wurde am Januar 1989 ein Antrag an die Gemeinde gestellt, das Grundstück von Edith und Oskar Bross für zusätzliche Stellplätze zu erwerben. Mitte des Jahres 1990 wurde das Grundstück durch die Gemeinde erworben. Die Ohlendorfer Wehr wollte auch das Grundstück mit dem Kalthaus von Irmgard Wrogemann pachten, dies hat dann jedoch die Gemeinde übernommen.
Für 1990 sollen als Verpflichtungsermächtigung Mittel für ein LF 8 eingestellt werden.
Bei der Jahreshauptversammlung am 20. Januar 1990 teilte der Ortsbürgermeister Hermann Maack mit, dass das Fahrzeug bestellt sei. Am 16. Oktober 1990 ist das DM 204 000 teure Fahrzeug eingetroffen und wurde am 24. November übergeben. Das Fahrzeug ist mit einer Light – Wasseranlage ausgestattet. Der Wassertank beinhaltet 100 Ltr. Wasser, durch die Zumischung bestimmter Stoffe kann so problemlos ein Fahrzeugbrand gelöscht werden. Außerdem ist es mit Atemschutzgeräten und 400 Meter Schlauchmaterial ausgestattet. Im selben Jahr wurde auch der Feuerlöschteich saniert und ist jetzt wieder als Löschwasserentnahmestelle geeignet. Die meisten Einsätze verursachten in diesem Jahr die Stürme im Frühjahr.
Am 30. Juni 1990 fand wieder ein Feuerwehrmarsch statt. Es nahmen 59 Gruppen hieran teil. Gewonnen hat Moorburg vor Hohenborstel, bei den Jugendlichen Marxen II vor Marxen I. In der Nacht vom 8. August 1991 brannte der Dachstuhl des Hauses von Ernst Rottke, Zum Suhrfeld 25. Die Ohlendorfer Wehr wurde von der Wehr aus Maschen mit 3 Fahrzeugen unterstützt. Insgesamt waren 60 Feuerwehrkameraden im Einsatz.
Für 1992 wurde die Neuanschaffung einer TS 8 im Haushalt berücksichtigt.
Die noch funktionsfähige alte TS 8 sollte auf Vorschlag des Gemeindebrandmeistervertreter, Siegfried Behr, der Wehr in Carlow, Mecklenburg-Vorpommern, kostenlos übergeben werden. Noch im laufenden Jahr holten Kameraden aus Carlow die TS 8 ab. Hier die Delegation aus Carlow und aus Ohlendorf Gerhard Peters, Siegfried Behr, Hans-Georg Dreves und Helmut Schmale bei der Übergabe Kurz danach leistete sie den Carlowern bei einem Brandeinsatz gute Dienste. Die eigene Motorspritze war ausgefallen. Am 06. Februar 1992 brannte das Wohnhaus von Inge Witzek, Brackeler Str. 10. Alarmiert wurden um 9.56 Uhr die Wehren aus Ohlendorf und Maschen. An der Brandbekämpfung beteiligten sich 25 Feuerwehrkameraden. Um 10.40 Uhr war dieser Einsatz beendet.
Am 26. November 1992 rückte die Wehr zu 16 Einsätzen aus um Sturmschäden zu beheben. An diesem Tag fegte ein Sturm über Norddeutschland. Sämtliche Seevetaler Ortswehr waren pausenlos im Einsatz um umgestürzte Bäume von den Straßen zu beseitigen. Für den 14. November 1992 war eine Fahr ins Hansa-Theater mit anschließendem Essen im Gröniger geplant. Bei der Vorplanung wurde mit ca. 55 Teilnehmern gerechnet. Entsprechen wurden die Karten vorbestellt und der Bus geordert. Überrascht wurden wir durch den enormen Zuspruch, über 90 Anmeldungen waren eingegangen. Trotz dieser Vielzahl der Teilnehmer war der Tag ein voller Erfolg. Keine nachfolgende Veranstaltung dieser Art hatte jemals so viele Teilnehmer.
Bei der Jahreshauptversammlung vom 09. Januar 1993 stand das gesamte Kommando zur Wahl. Aus diesem Grund war auch der Kreisbrandmeister Peter Adler anwesend. Er berichtete, dass das Jahr 1992 für die Feuerwehren im Kreis ein ungewöhnliches war. 1992 wurden die Wehren im Kreis zu ca. 1000 Einsätzen gerufen. Die Zahl hat sich gegenüber den letzten Jahren verdoppelt. Ohlendorf hatte in diesem Jahr insgesamt 29 Einsätze und leistete dabei ca. 300 Einsatzstunden.
Der Ortsbrandmeister Gerhard Peters stellt sich nach 18 Jahren nicht wieder zur Wahl. Vorgeschlagen wurde sein Stellvertreter Helmut Schmahle, der fast einstimmig gewählt wurde. Er wurde später durch den Kreisbrandmeister für seine 25 jährige Wehrzu-gehörigkeit geehrt. Zu seinem Stellvertreter wurde Hans-Georg Dreves vorgeschlagen, auch er wurde mit fast dem gleichen Ergebnis gewählt. Da der bisherige Gruppenführer, Hans-Georg Dreves, jetzt stellvertretender Ortsbrandmeister war, musste ein neuer Gruppenführer gewählt werden. Vorgeschlagen wurde hierfür Manfred Dreves, er wurde einstimmig gewählt. Alle übrigen Amtsinhaber wurden in ihren Ämtern bestätigt.
Das Kommando hat beim Gemeindebrandmeister Klaus Kiesel, den Antrag gestellt, den ausgeschiedenen Ortsbrandmeister zum Ehrenortsbrandmeister zu ernennen. In einer Feierstunde im Feuerwehrgerätehaus wurde er durch den Gemeindedirektor Rainer Timmermann zum Ehrenortsbrandmeister ernannt.
Anwesend waren von links: der Gemeindebrandmeister Klaus Kiesel, Sieglinde Peters, Gerhard Peters, Gemeindebürgermeister Horst Schneemann, Gemeindedirektor Rainer Timmermann, Ortsbürgermeister Hermann Maack und der ehemalige Gemeindebrandmeister, Claus Sahling
Gerhard Peters ist am 10.07.1957 mit 16 Jahre in die Wehr eingetreten. Am 22.02.1969 wurde er zum Stellvertreter des Ortsbrandmeisters Kurt Laußat gewählt. Im Jahr 1973 wurde er der erste Jugendwart der neugegründeten Jugendwehr. Am 01.02.1975 wurde er zum Ortsbrandmeister gewählt und danach zweimal wiedergewählt. In seiner Amtszeit wurde das Gerätehaus zweimal erweitert und der erste Feuerwehrmarsch durchgeführt. Er hat die Wehr mit 42 Kameraden incl. Altersabteilung übernommen und mit 53 Aktiven, 9 Jugendlichen und 5 Kameraden in der Altersabteilung übergeben.
Am 24.11.1990 hat die Wehr ein neues Fahrzeug vom Typ LF 8 erhalten.
Gerhard Peters war in seiner Amtszeit für 63 Brand- und für 226 Hilfeleistungen verantwortlich. Am 25. August 1985wurde ihm das Deutsche Feuerwehr Ehrenkreuz in Silber verliehen. Um Gerhard Peters gebührend zu verabschieden und aus Dankbarkeit und Anerkennung für 24 Jahre Führungsarbeit, fand am 30.10.1993 im Schützenhaus ein zünftiger Abend statt. Am 15. April 1994 feierte die Wehr zusammen mit den fördernden Mitgliedern ihr 60Jähriges Bestehen im Schützenhaus. Hier wurden die Gründungsmitglieder Wilhelm Menke und August Heuer geehrt. In einem Lichtbildervortrag wurde Rückschau auf die vergangen 60 Jahre gehalten.
Am 22. Juni 1994 war bereits an der Landesgrenze von Hamburg nach Niedersachen eine große Rauchwolke zu erkennen. Um 18.38 Uhr war Vollalarm ausgelöst worden, es brannte die Schinkenräucherei in Meckelfeld. Neben den Wehren aus Meckelfeld, Maschen und Fleestedt wurde auch die Wehr aus Ohlendorf alarmiert und zur Brandbekämpfung eingesetzt. Es entstand ein Schaden von ca. DM 74 Million. Ein Schadensfeuer in dieser Größenordnung hat es nach dem Weltkrieg im Landkreis Harburg noch nicht gegeben.
Am 23. Oktober 1994 führte die Wehr einen Tag der offenen Tür durch. Eingeladen waren neben den Bewohnern aus Ohlendorf vor allen Dingen die Jugendlichen des Ortes, mit dem Ziel, sie für das Löschwesen zu interessieren und in die Jugendwehr einzutreten. Im Haushaltsplan 1995 wurde ein Betrag von DM 250 000 für ein Tanklöschfahrzeug berücksichtigt. Das Fahrzeug sollte im Süden von Seevetal stationiert werden. Bei der Jahreshauptversammlung am 14. Jan. 1995 teilte der Gemeindebrandmeister Klaus Kiesel mit, dass es durchaus denkbar sei, dass das Fahrzeug in Ohlendorf stationiert werde.
In der Jahreshauptversammlung 1996 teilte der Gemeindebrandmeistervertreter, Siegfried Behr mit, dass das Tanklöschfahrzeug vom Typ TLF 16/24 Trupp in Ohlendorf stationiert wird. Im März 1995 reifte der Entschluss, das alte Kalthaus, welches zwischenzeitlich mit Grundstück von der Gemeinde erworben war, in Eigenhilfe zu sanieren und als Lagerraum für die Feuerwehr zu nutzen. Den Ortsrat hatten die Kameraden bereits von der Notwendigkeit überzeugt. Im November 1995 wurde für den Umbau und die Umnutzung die Baugenehmigung erteilt. Von der Gemeinde wurden die Geldmittel für das benötigte Material zur Verfügung gestellt. Im Jahr 1996 wurden in ca. 1200 Arbeitsstunden die Sanierungsarbeiten von den Kameraden der Wehr durchgeführt.
Die äußere Gestaltung wurde dem Gerätehaus angepasst, es wurden nicht nur die Vorder- und die Sichtseiten mit einem Fachwerk versehen, sondern im vorderen Bereich ein Vordach angebracht. Durch Dauerfrost, Tauwetter und Regen drohten die Ortschaften Beckedorf und Metzendorf regelrecht abzusaufen. An zwei Tagen wurden allein von den Ohlendorfer Kameraden 280 Arbeitsstunden geleistet. 35 Kameraden kamen an den beiden Tagen zum Einsatz und mussten in wahrer Knochenarbeit Sandsäcke füllen und standen dabei teilweise bis zu den Knien im Wasser.
Der letzte Einsatz im Jahr 1996 ereignete sich in den frühen Abendstunden des November. Keiner ahnte zunächst, dass es auch einer der längsten und gefährlichsten werden würde. Ein Tanklastzug war kurz vor der BAB – Abfahrt Ramelsloh auf spiegelglatter Fahrbahn umgestürzt. Nach 9 Stunden war der Einsatz beendet.
Am 23. August 1997 feierte die Feuerwehr Seevetal ihr 25 jähriges Bestehen. Durch die Gebietsreform vor 25 Jahren haben sich 15 Wehr zur
Freiwilligen Feuerwehr Seevetal zusammengeschlossen.
Bild: Der gesamte
Fuhrpark der Gemeinde-
Feuerwehr in Seevetal
Inhalt und Gestaltung Helmut Lüllau, Lektor Manfred Dreves, Fotos: Gustav Lüllau und Matthias Köhlbrandt
Übertragen in die Chronik Ramelsloh von Ingo Pape