Kirchengem. Ramelsloh Kapitel 7: Der erste Turmhahn
Im September 1971 fand dort die erste Beerdigung statt.
In der Folge der 68er Bewegung versuchte die Kirche ihr Profil „zeitgemäßer“ und „moderner“ zu gestalten. Zahlreiche Veränderungen und Aktivitäten wie z.B. die größere Beteiligung von Laien und Ehrenamtlichen, neue Lieder und Gottesdienstformen kamen auf. Sie verhinderten dennoch nicht die stetig steigenden Kirchenaustritte und Entfremdung von Kirche und christlichem Glauben besonders seit den 70er Jahren. Im September 1979 wurde der Grundstein für den Bau eines Gemeindehauses gelegt, das Landessuperintendent Tielemann aus Lüneburg am 8. März 1980 einweihte.
Nach langen Verhandlungen wurde 1980 die Diakonie- und Sozialstation gegründet. Damit verband sich die Hoffnung auf eine Stabilisierung der Gemeindeschwesterstelle für Ramelsloh und Ohlendorf. Anfang der 1980er Jahre beunruhigten Pläne für ein NATO-Munitionsdepot im Wald zwischen Ramelsloh und Marxen die Bevölkerung stark. Die daraufhin gegründete „Friedensinitiative“ wollte das Gemeindehaus der Kirchengemeinde auch für ihre Versammlungen nutzen und wurde vom damaligen Kirchenvorstand abgewiesen, was zu wachsenden Spannungen führte.
Im März 1981 erhielt die Kirchturmspitze einen neuen Turmhahn, nachdem der alte „davongeflogen“ war.
Mit einem Festgottesdienst und vielen Veranstaltungen feierte die Gemeinde 1984 ihr 300jähriges Bestehen. Im gleichen Jahr verließ Pastor Fasterling die Gemeinde.
Nachfolger wurde am 1. Advent 1984 Pastor Michael Rambow aus Leipzig in der DDR. Gottesdienste, Bibelgespräche und Bildungsveranstaltungen bildeten neben den Sonntagskonzerten mit internationalen Künstlern Schwerpunkte dieser Arbeit. Die Christnacht am Heiligabend wurde 1985 eingeführt und Kontakte zur katholischen Gemeinde gestärkt. Anlässlich des Jubiläums „1150 Jahre Ramelsloh“ knüpfte die Kirchengemeinde 1995 Kontakte zur schwedischen Gemeinde Ekerö bei Stockholm. Die Kooperation führte zu einem gegenseitigen Austausch, Besuchen und gemeinsamen Kirchenchorprojekten.
Im Frühjahr 1985 erschien erstmals der Gemeindebrief „Der Turmhahn“. Er war nicht nur als reines Mitteilungsblatt gedacht. Kirchliche Informationen, theologische Inhalte, historische Aufklärung sollten jeden Haushalt erreichen. Die Kirchengemeinde erweiterte auf diese Weise ihre Kommunikation mit Christen und Nichtchristen und erfüllte einen wichtigen Bildungsauftrag.
Die nach dem Krieg zum Pfarrhaus umgebaute ehemalige Pfarrscheune am Domplatz verkaufte der Kirchenvorstand 1985, nachdem landeskirchliche Mittel zur Unterhaltung gestrichen worden waren.
Viele Verhandlungen führten schließlich 2008 auch zum Verkauf des „Domherrenfeldes“. Ein Teil des Verkaufserlöses bildete den Grundstock der infolge des Spardrucks der Landeskirche 2009 gegründeten „St. Ansgar-Stiftung“.
Nach fast 26 Jahren trat Pastor Rambow im Sommer 2010 in den Ruhestand.
Im gleichen Jahr begann Pastor Hans-Georg Wieberneit aus Walsrode seinen Dienst in Ramelsloh und ist seitdem Pastor in der Gemeinde.
Kapitel 1 – 7 stammen aus der Feder von Sabine Rambow