Menschen in unserer Gemeinde: Adolf Marquardt
In der Reihe „Menschen in unserer Gemeinde“ möchte ich heute Adolf Marquardt vorstellen. Der rüstige Rentner ist bekennender Ohlendorfer, der seit 1966 bei Gerhard Detgen in der Schmiede als Landmaschinen- und Bauschlosser arbeitete. Sein Beruf als Maschinenschlosser lernte er in Winsen. Die Prüfung als Landmaschinen-mechaniker-Meister legte er 1973 ab. Seit 1976 ist er im Vorstand der Metall-Innung des Landkreises Harburg tätig, davon 10 Jahre als Lehrlingswart. Sein Bekanntheitsgrad ist durch den Beruf besonders groß, und weil er zu jedem Problem eine Lösung kennt und sie in die Tat umsetzt. 1988 hat er die „Schmiede“, wie man sie immer noch nennt, übernommen und 19 Jahre betrieben. In all den Jahren hat er mit dem Gedanken gespielt, einmal einen Handwerkerbaum zu errichten. Fährt man durch Ohlendorf steht nun ein prachtvoll 10 m hoher Mast mit über 40 bunten Schildern an 5 Querbalken. Vereinssymbole, Zunftzeichen der Handwerksbetriebe und von Gewerbetrieben. Immer am 1. Mai wird dieser Baum zünftig aufgestellt und erst im Oktober wieder abgebaut.
Dieser Standort schmückt in der Adventszeit außerdem ein großer Tannenbaum. Standort auch für ein alljährliches Adventfenster. Er hat einen Planwagen erworben und diesen dem Schützenverein Ohlendorf gestiftet, um bei Umzügen oder Ausfahrten, vor allen denen, die nicht mehr mit- marschieren können, als fahrendes Mobil zur Verfügung steht. Er kommt natürlich auch beim Schützenfest in Ramelsloh zum Einsatz.
Eine Tätigkeit hat er sofort übernommen als 2015 die Kirche aufrief zur Betreuung von ca. 100 Flüchtlingen. Hier musste man helfend eingreifen und so bekannte er sich sofort dazu den Ankömmlingen Mobilität zu verschaffen. Fahrräder wurden aufgetrieben die gern abgegeben wurden, weil sie oft nur so herumstanden. Für 2019 ist schon wieder ein Aufruf gestartet um gebrauchte Fahrräder zu bekommen.
Ehepaar Marquardt beim Fest der Begegnung 2017
Es wurde gebastelt und gewerkelt, und nach kurzer Zeit fuhren 60 unserer Flüchtlinge aus dem Ohlendorfer Quartier bei Gemüse-Behr mit eigenem Fahrrad. Gegen ein kleines Entgelt werden diese abgegeben um, wie Adolf sagte, eine gewisse Wertschätzung zu erreichen. Um Ersatzteile zu beschaffen ist August Dambeck aus Maschen sein Ansprechpartner, auch dafür ist dieses Geld nötig. Kommt er heute ins Camp, scharen sich gleich junge Männer um ihn herum, die Hilfe benötigen. Ehefrau Gabriele ist 2015 auch sofort in die Arbeit für die Flüchtlinge eingestiegen und hat Sprachunterricht erteilt. Fahrdienste, Betreuung, Wohnungsvermittlung und auch Hilfe bei der Arbeitssuche sind zum ständigen Begleiter geworden. Selbstverständlichkeiten die sich mit dem Umgang der Flüchtlinge auch lohnen, betonen Beide einhellig. Es kommt wirklich viel Dankbarkeit von den Flüchtlingen zurück.
Das Gespräch haben wir in der Weihnachtszeit geführt. Der Terminkalender der Beiden ist immer voll, und das stimmt sie auch immer fröhlich.
Danke für das nette Gespräch.
Ingo Pape Dez. 2018