„Sweden – Hoff“ Jugendzeit 1947 – 1960
Uns Kindheit von 1947 – 1957 is prägt wän von de Umgebung um „ Sweden – Hoff“. Datt wör überhaupt kein Hoffstä‘, und so richtig weit keenein wo de Nam‘ herkömmt, oder ? …und ick schon gornich.
An de Eck vun de Infohrt stünn ein Schild; „Salon Pape“ Damen und Herrenfriseur, ein sülberne Töller hett denn ok anzeigt, ob de Putzbütel sein Laden open wär oder nich! Ein Stein mit de Upschrift „Sweden Hoff“ stünn jedenfalls nich dor. Hütt, na öber söbentig Johr, wohnt hier jümmers noch „Sweden Willi“ sein Kinner.
Na dann Krieg, wär hier datt Ortszentrum vun Ramßel, datt „Geschäftszentrum“ so toseng‘n. Ümlagert vun veele lüdde Landwirtschaftsbetriebe. Direkt darbie wär Landahls Willi, rechts von de Huusdör wär schon daum als „Knolles Markt“, natürlich nich, aber de eiste Laden von dann hütigen Markt. De meisten kennt ja noch Friedrich Knolle und sien Dochter Erika, de is noch mit ein Motorad von jümmer Huus an de Seev in’t Dörp föhrt.
Dor gegenöber wär de Poststä’h von Ernst und Magda Schwattkopp, in’n Flur wär ein Dör mit Finster, vun dor gäv datt Postkorden und Breifmarken. De Postbote wär Otto Bleich. In de Marxer Straat, ein Stück wieger wär noch ein lüdden Höker, Martha Beecken, de Frau vun Müger Fritz und de Jungs Ernst und Frido. In düssen Laden hebbt wie Kinner uns Lakritz und Lollis köft at Verflegung för dann Badedieck, in Sommer und in Winter. Müssen wie na de School, güng datt vorbie an Sweden Hoff und dann nächsten Höker, nämlich Tante Paula (Ostermann), dor gäv datt ok Bonschen und Salmies, de denn sternförmig mit Spucke up de Hänn klewt würn. Poor Meter wieder käm schon Bäcker Kackmann und denn wör man schon in de School mit dan grooden Schoolhoff. Hütt gehört datt Huus Bodo und Lore Rick und de Schoolhoff is uns Domplatz.
Nu trüch na Sweden -Hoff, gegenöber hebbt wie ümmer frische Eier kreegen vun Heicks – Tante Minna. — >>>> Sowiet tau de Versorgung.
— Nu käm de groode Timmerplatz von Rudi Jobmann. De Timmerei wär tämlich grood und wie Kinner hebbt gern dor speelt in de Saagspäun und mit de Langholtwagens vun de Gattersaa’g.
An de Kreuzung wär dor noch eine Klempnerei vun Otto Eddelbüttel, tämlich veel Lüüd hebbt schon daumals veel um de Ohr‘n hat. Neben de Warkstää wär noch ein wichtigen Laden, > Putzbütels – Opa < hätt dor sien Fohrradwarkstää hat. Alle Lüüd hebbt dor jümmer Vehiekels hinbröcht. Flicken und reparieren, aber ok Melkkann-Halters hett hei anbaut för de sworen Melkkannen. Datt nächste Huus wär de Sporkaas und de Direktor wär Willi Poppe. Landwirte wörn up de Eck, Erni Buhr, Muskanten, Hermann Cohrs, de Huus-Schlachter Hermann Rieckmann. Ja, und natürlich Schweden Willi. De wör Schneidermeister mit eine groode Neihstuuv, sein Frau Ella hett datt Textilgeschäft bedräben. Landwirtschaft hett he ok hat mit Keuh , 4 Swienkabens und Heuhner. Jägerei wär sein Hobby.
— Ick kann jau vertellen, datt wär de City von Ramßel, hier is ümmer veel Leben wähn. —
Neben Sweden Hoff wär up de ganze Länge de Gorden vun Albert Scharfenberg. Grode Liegewiese för de Pensionsgäst, ein Kaffeegorden mit veele Sitzecken und in Sommer hätt Tante Anni de riesige Icemaschien ansmeeten. Ein wunderschönen Saal, dor hebbt veele Hochtieden und Fie’ern stattfunnen. Ok sünd dor veele Hamburger Gäst wesen, bie Onkel Albert.
Nun aber trüch to Sweden Hoff. Datt Haupthuus wär de Textilabteilung, und de Wahnung vun Herta und Otto Meier und de Lehrerin Frau Engelhard und Wolfgang, also datt Grode Huus an dann hütigen Distelort, hüt wohnt dor „Sweden Manfred“. De Schüün, de Veihställ sünd mal anbaut worden. An de Enge Straat wär datt Huus vun Beecken ut Marxen, datt hätt Sweden Willi köfft und vermiet an de Groodfamilie Karl Zimmermann und dann Putzbütel Willi und Hilde Pape. De hebbt denn ok 3 Gesellen hat und 1 Lehrling. Sogor an Sündag hett man noch öber 30 Kun’n taun Rasiern hat. Sei wull‘n Schier wäsen, de Hälfscheid müss na de Kark, de annern na’n Fröhschoppen; Kneipen harn wie daumals ja genauch.
De Hoff för uns Kinner wär also twsichen Putzbütel , Landahl und Sweden Schün und Gorden. Achter de Schün twischen Landahl und Scharfenbergs Gorden wär denn ok de tweite Schoolweg na de „Neue School“, hüt Fam Nolte. De Karkenweg up de anner Siet wär ok de Schoolweg na de “Ole School“ an Domplatz.
Datt ganze Gelände von Sweden stünn vuller Obstbäum, Kirschen Augustappels, Plumm und ok Gemüse wie Arfen, Wöddel und Bohn.
Ick kann nur seg’n : dat wahre Paradies !!
Up Landahls Siet wär eine riesige Sandkist, gegenöber ein Verschlag för Anten und Gäus. Datt schlimmste wär för uns datt Antenflott holen vun Meink’s Dieck, mit grode Ammels und ein langen Käscher. Denn wär noch de Höhnerstall achtern in de Wisch. Dor dröffen wie nich hin, deshalb wörn wie natürlich ok dor. De Öllern hebbt datt ok sofort markt, wegen de veelen Flöh. De Lehrersch Fruu Engelhard hätt jümmers ihren Middagsschlaap mokt, denn günn datt Fenster up, und sei räup: Ruhe !! .. und sofort wär eine Stünn Pause und Snuut holen !! Denn güng datt wär los: Räuber und Gendarm, Kippel-Kappel, Völkerball, Fangen und Verstecken ! Stress gäv datt jümmers, wenn Wäschedag wär; denn hebbt wie natürlich mang de Bettlakens speelt und datt eine oder andere denn ok rünner reeten.
Datt Haupthuus vun Sweden-Willi aber wär riesig. Ein groodet wittes Huus: Textilladen ( in Töst seggt man sogor „Plünnhöker“!) Ein grooden Veihstall mit mind. 4 Keuh und mindest 4 Swienkabens. Dor günn denn eine Trepp na dann Stroh- und Haubööhn; und datt wär de schönste Speelplatz up de ganze Hoffstäh; von dor künn man dür de Luuk’e up dann Mestbarg spring’n. Denn wär dor noch ein Wagenschu’er. Denn käm de grode Washköök mit twei inmuerte Waschkeddels. Datt wär de Mittelpunkt bi’n Waschdag, bie datt Schlachtfest, bi datt Plumm-Maus koken, aber ok de Swienskartöffel hett man hier fabriziert. De eiste Etage wär denn de Wohnung von Otto, Hertha und Helga Meier. Glieks nebenan hätt de Lehrersch Frau Engelhardt wahnt mit dan Neffen Wolfgang.
Bi Landahls Willi wär noch Sweden Schüün mit ein Warkstää för Helmut jun. und eine Garage. Helmut hett dor Skier’n, Speere, Armbrust und Stelzen baut, aber ok Drachen und Zwillen und alle Varianten von Kinnerspeelkram.
Ja, hier wär uns Paradiese för allerlei Speele up datt schöne groode Gelände und sogor ein Deipstall oder Hoffbunker hätt Sweden Papa hat, ick löw, dor is Feuerhold in wesen.
Ick löw, för ein Handy harn wie daumals gor kein Tiet hat !!
Ingo Pape
Anhang zum Hofnamen „Schweden-Hoff“.
Der Ururgroßvater der heutigen Rieckmanns war der Erbauer des hinteren Hauses ( neben dem großen, weißen Haus aus dem Jahre 1900.) Die Ururgroßmutter war Wilhelmine Magdalene Elisabeth, eine geborene „Schwedt“ sie stammt aus diesem Haus. Sie hat dann einen Friedrich Christoph Rieckmann aus Marxen geheiratet. So bekam die Hofstelle ihren Namen.