Tennis Club in Ramelsloh
So alt wie Ramelsloh ist das Tennisspiel noch nicht, aber es gibt Gemeinsamkeiten. Ebenso wie unser Dorf von Mönchen gegründet wurde, wurde lt. Brockhaus das Tennisspiel von Mönchen in Frankreich im 13. Jahrhundert entwickelt. Zu Anfang wurden die Bälle nur mit der Handfläche geschlagen, aber bereits im 14. Jahrhundert kamen Schläger auf. Zunächst ganz aus Holz, dann mit Pergament bespannt und ab dem 16. Jahrhundert mit Saiten. Ab 1870 entwickelte sich aus verschiedenen Spielarten in England das moderne Tennis; 1874 wurden die ersten Spielregeln verfaßt und bereits 1877 fand das erste Wimbledonturnier statt. Spätestens dann war der weltweite Siegeszug des Tennissportes nicht mehr aufzuhalten. Im Jahre 1986, noch lange bevor Deutschland vom „Becker-Boom“ erfaßt wurde, trafen sich 14 Tennisbegeisterte Bürger im Klosterkrug zu Ramelsloh, um am 14. November einen der ersten Tennisvereine im Landkreis Harburg zu gründen.
Karl-Heinz Jahn, der Initiator und einer der Mitbegründer wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Unter seiner Führung wurde der Spielbetrieb im Jahre 1969 auf zwei Sandplätzen an der Horner Straße aufgenommen.
Wegen seiner Verdienste um den Verein wurde er anläßlich des 25jährigen Jubiläums 1993 zum bisher ersten und einzigen Ehrenmitglied ernannt. Aus den eher bescheidenen Anfängen entwickelte sich im Laufe der Jahre eine der unbestritten schönsten Anlagen mit nunmehr sieben Sandplätzen und einem Hartplatz und einer schmucken Clubhausanlage.
Die schöne Anlage blieb auch über die Grenzen Ramelslohs hinaus nicht unbekannt. So wurden hier unter anderem zweimal die Endrunde der deutschen Se-niorenmeisterschften mit so bekannten Spielern wie Wilhelm Bungert, Cliff Drysdale usw. ausgetragen.
Heute zählt der TC Ramelsloh e.V. 223 Mitglieder. Aus diesen Mitgliedern rekrutieren sich neun Mannschaften im Erwachsenenbereich und zwei Mannschaften im Jugendbereich. Nach wechselhaften sportlichen Zeiten in den letzten Jahren verlief das Jahr 1994 hoffnungsvoll. Von den gemeldeten Mannschaften konnten die Seniorinnen, die Senioren und die Jungsenioren einen Aufstieg in die nächsthöhere Klasse vermelden. Diesen
Erfolg verpaßten die Jungseniorinnen nur ganz knapp.
Es gibt jedoch keinen Anlaß, sich auf diesen Erfolgen auszuruhen. Die Spielerdecke ist aufgrund der Altersstruktur, die deutlich nach oben zeigt, dünn, und die Mitgliederzahl stagniert. Ursache dafür ist sicherlich einerseits der Rückgang des Tennisbooms, andererseits aber auch die Tatsache, daß inzwischen fast alle umliegenden Orte über eigene Tennisanlagen verfügen. Auch in Ramelsloh gibt es inzwischen mit dem MTV einen Sportverein, der über eine eigene Tennisabteilung verfügt.
Aus anfänglichem Konkurrenzdenken beider Vereine hat sich inzwischen die Notwendigkeit einer kooperativen Zusammenarbeit durchgesetzt. So hat es bereits mehrfach Spielgemeinschaften gegeben, und es werden gemeinsame Trainingsstunden abgehalten. Als herausragendes Ergebnis gemeinsamer Zusammenarbeit ist die Planung und Realisierung der 1993 fertiggestellten Vier-Feld-Tennishalle zu würdigen. Die Halle ist sehr gut angenommen worden und findet allgemeinen Beifall. Sie wird überregional genutzt zur Förderung besonders begabter Kinder und Jugendlicher.
Mit dieser modernen Halle haben unsere Mitglieder nun auch die Möglichkeit, ihren Sport ganzjährig zu betreiben.
Der TC Ramelsloh versteht sich als fester Bestandteil der Dorfgemeinschaft und ist bemüht, die Attraktivität des Dorfes weiter zu steigern.
Der Verein wünscht den anläßlich des Jubiläumsjahres geplanten Feierlichkeiten einen guten Verlauf.
.. der Festschrift „1.150 Jahre Ramelsloh“ entnommen