Beschreibung und Merkmale des Ramelsloher Huhns
(Alte Überlieferung ?!)
Heimat: Das im Kreis Harburg gelegene Dorf Ramelsloh hat der Rasse den Namen gegeben. Dort wie auch in Lüneburg, Harburg, Winsen, Wulfsen, Pattensen usw. ist der Urstamm der Rasse seit langen Jahren gezüchtet als Vierländer Huhn.
Abstammung: Das weiße Landhuhn jener Gegend, zeigt sich als ein naher Verwandter der Sprenkelhühner, besonders der Möwen. Zu jener Zeit war diesem Huhne starke Winterlegetätigkeit und Brutlust eigen. Die Einstreuung schwerer asiatischer Rassen zur Erzielung schwererer Körper wurde aber sogleich als großer Fehltritt erkannt. Die Verwendung von Andalusier und Minorka brachte eine günstige Wendung, sowohl in Leistung, sowie in der äußeren Erscheinung. Die Brutlust ist teilweise ganz geschwunden.
Geschichte: ReederWichmann in Hamburg sammelte vor zirka 50 Jahren sorgfältig die rassig erscheinenden Tiere und widmete sich ihrer Vervoll-kommnung. Vor nahezu 40 Jahre erschien es zuerst unter seinem jetzigen Namen.
Gesamteindruck: Großes, kräftiges Huhn mit gestecktem walzen-förmigen Körper und mittelhoher Stellung. Mittelgroßer Stehkamm, bläulich weiße Ohrscheiben, blauer Schnabel und Beine, Gefieder fest, mäßig lang.
Kennzeichen: Rumpf: volle Walzenform, mit sehr vollem Hinterteil, fast waagerecht getragen. Kopf: Beim Hahn kräftig, breitscheitelig, bei der Henne erheblich kleiner. Schäde:l flach. Gesicht: reichlich mit kleinen Federchen besetzt. Schnabel: kräftig gebogen rein hellblau mit hellerer Spitze.
Auge: groß, bei der Henne Lackschwarz mit schwärlichem Lidring. Beim Hahn: dunkelbraun zulässig, der hier oft fehlende Lidring, ist wieder zu erstreben.
Kamm: Hahn: mäßig hoher Stehkamm mit 5 – 7 sägeartig, nicht zu tief eingeschnittenen Zacken. Kammfahne nicht der Biegung des Nackens folgend. Zu beiden Seiten des Kammes steht ein borstenartiges Federchen. Kamm der Henne entweder aufrecht stehend, oder hinten umgelegt, nicht aber schlotterkämmig. Kehllappen: Mäßig lang. Ohrscheiben: mittelgroß und länglich rund, Mandelform, bläulich, glatt anliegend. Hals: Über mittellang, stolz aufgerichtet, feine Biegung, mäßig stark, voller nicht zu langer Behang. Rücken: Gleichbleibend breit, lang, fast waagerecht getragen, reicher aber mäßig langer Sattelbehang. Brust: Breit und voll. Schwanz: Beim Hahn mittellang im stupfen Winkel zum Rücken getragen. Sicheln zahlreich. Zwischen den Streufedern beiderseits soll nur ganz wenig Raum, sog. Keil, sein. Flügel: fest anliegend, gut geschlossen, nicht hängend. Schenkel: Hervortretend, nicht zu lang, kräftig mit fest anliegender Befiederung. Läufe: Mittellang, feiner, dabei kräftiger Knochenbau, glatt und feinschuppig, kräftig schiefer blau gefärbt. Zehen: Lang, stark gespreizt. Nägel: und Fußsohlen weiß.
Gefiederfarbe: Zwei Farbenschläge weiß und gelb, letztere sind sehr selten und stehen den weißen in jeder Beziehung nach. Weiß: Rahmfarbe, beim Obergefieder des Hahns gelber Anflug gestattet. Untergefieder rein weiß. Gelb: Dunkles, glänzendes goldgelb, dunkle Tönung der Schwanzpartie bei Hühnern gestattet.
Zuchtrichtung: Hauptziel: Gestreckter aber kräftiger breitrückiger und vollbrüstiger Körper mit nicht überhoher Stellung, Knochenbau nicht schwer. Gut geschnittener, nicht zu breiter Kamm, der im Nacken eher etwas absteht als anliegt. Voller Legebauch der Hennen. Dunkles Auge bei beiden Geschlechtern. Reinblauer Schnabel, kräftige blaue Beinfarbe.
Grobe Fehler: Zu hoch aber niedrig gestellt. Schwächliche Figur. Eichhorn- oder Hängeschwanz. Spitzes Hinterteil. Übermäßig großer Kam, helle Beine, rote Streifen an den Läufen, schwarz- oder hornstrichiger Schnabel. Ganz rote, rein weiße oder wulstartige Ohrscheiben. Helles Auge mit rötlicher oder gelber Iris. Stoppeln an den Läufen.
(Überlieferung nicht bekannt – Originaltext )
IPR 2013)