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6. Landarbeit
Wer vor dem Ersten Weltkriege in einer kleinen Landwirtschaft keine Pferde halten konnte, versuchte seinen Ackerbau, das Pflügen und die notwendigen Wagenfuhren mit Kühen zu bewältigen. Das Arbeitstempo war zwar auf ‚Immer langsam voran!‘ eingestellt, aber wer langsam ging, kam auch in früheren Zeiten ans Ziel. Kuhgespanne waren in den Dörfern durchaus keine Seltenheit, sind aber seit den Jahren nach 1920 aus dem Straßenbild verschwunden. Das Foto zeigt eine Kleinbauern-Familie bei der Nachmahd-Ernte, dem Grummet oder dem Einfahren des knochentrockenen zweiten Grasschnitts von den Wiesen. Der Mann muß das Heuladen verstehen (anners kippt em allens hindaal, un he mutt umladen!), die Frau reicht ihm die Forken voll Heu hand- oder armgerecht zu, und die Kinder müssen nachharken. Alle Arbeit verläuft nach ungeschriebenen Gesetzen, ohne Murren.