Die Gernot Huber – Stiftung in Ramelsloh
Gernot Huber
In Ramelsloh ist Gernot Huber als Künstler, insbesondere aber durch seinen kinetischen Skulpturenpark, dem Verkehrskreisel und der von ihm entworfenen Orgelpfeife „Unser Jahr“ vor der Kirche bekannt. Auch hat er das Logo des „Turmhahnes“ entworfen.
Am 11. Juli 1929 ist Gernot Huber in Tübingen geboren.
Zeit seines Lebens war ihm der „Schwabe“ anzumerken. So trank er zu seinem „Sundowner“ nur Rotwein aus Baden-Württemberg.
Gernot Huber war eins von 5 Kindern einer Arztfamilie. Schon früh konnte er sich für Technik und Malerei begeistern.
In den ersten Nachkriegswirren schickte ihn sein Vater in eine Schreinerlehre, damit er nicht auf dumme Gedanken kommt. Damit war wohl seine Malerei gemeint. Als Gernot dann „Kunst“ studieren wollte, meinte sein Vater: „Um Gottes Willen, Kunst willst du studieren, dann liegst du mir ja zeitlebens auf der Tasche“. Ohne weitere Unterstützung schlug sich Gernot Huber durch die Studienzeit. Danach arbeitete er in verschiedenen Werbeagenturen und das ab1953 in Hamburg. 1960 gründete er das „Werbeforum Gernot Huber“. Er hatte inzwischen seine Frau Gisela geheiratet und wohnte in einem kleinen Gartenhaus in der Horster Heide.
Ein Jahr später erwarb er das Hang-Grundstück Ulenbarg 5.
Als Industriedesigner hatte er viel Erfolg. So entwarf er z.B. zeitlose Trockenhauben für Schwarzkopf, drehbare Buchgestelle für Rohwoldt, oder Schwarzlicht-Plakate für Phillips. Viele dieser Ideen ließ es sich patentieren.
Auch ein Kunststoffgehäuse für Dolmar-Motorsägen gehörte zu diesen Arbeiten. Von Dolmar war er aufgefordert einen Designentwurf für die Motorsägen zu machen. Gernot Huber war praktisch veranlagt und nahm sich eine Säge und arbeitete damit im Wald. Dabei merkte er, dass diese Sägen viel zu schwer sind. Also entwarf er ein Design aus verschiedenen Kunststoffen. Als er diese präsentierte stieß er auf viel Ablehnung hinsichtlich der Kunststoffmaterials. So nahm Gernot die Säge und warf sie im Beisein der Vertreter der Fa. Dolmar aus dem Fenster im 2. Stock. Seine Hoffnung und sein Zittern wurde belohnt: Die Säge blieb heil. Den Auftrag hatte er damit in der Tasche.
1990 gab er den Betrieb am Stenzelring in Wilhelmsburg auf und widmete sich ganz seiner Kunst. Inzwischen hatte er auf Teneriffa ein großes Grundstück erworben, wo auch ein Skulpturenpark entstand.
Da Gisela und Gernot Huber keine Nachkommen haben wurde 1996 die Gernot-Huber-Stiftung gegründet. Diese ermöglicht Stipendiaten auf Teneriffa jeweils ein halbes Jahr Kunstwerke zu erstellen. Die Kosten übernimmt dabei die Stiftung.
2008 starb Gisela Huber.
Gernot heiratete später Ina Stomberg, die nach dem Tod von Gernot Huber am 27. Mai 2021 den Vorsitz in der Gernot-Huber-Stiftung übernahm.
Für Gernot Huber war Kunst immer die Umsetzung einer kreativen Idee durch handwerkliches Können.
Bodo Rick
Quellen: Kunst zwischen Kiefern und Kakteen (ISBN 978-3-00-047315-9) Äskulap im Ammertal (ISBN 978-3-00-054238
“ Bewegte Kunst“
Fotos von Ingo Pape 2017