Die Geschichte der Kirche zu Ramelsloh
… eine Kurzfassung
Das heutige Kirchenschiff mit dem Kirchturm wurde 1889 eingeweiht. Die älteste Kirche ist um 850 auf dem gleichen Platz errichtet worden.
Ansgar, Erzbischof von Hamburg/Bremen, geb. 8. 9. 801 in der Picardie in Nordfrankreich, gestorben 3. 2. 865 in Bremen. Die Gründung des Klosters Ramelsloh wird auf Ansgar zurückgeführt: Ansgar habe um 845 aus Hamburg fliehen müssen. Er brachte Reliquien der Heiligen Six-tus und Siniccius nach Ramelsloh, wo ihm nach dem Bericht Adams von Bremen ein Gut geschenkt worden war. (Ansgars Nachfolger Rimbert erwähnt in seiner Ansgar-Biographie die Schenkung nicht). Ansgar und die genannten Heiligen sind auf dem mittleren Kirchenfenster hinter dem Altar der Kirche abgebildet. (Die Kirchenfenster stammen aus dem Ende des 15. Jahrhunderts). Ansgar ist für die Christianisierung des Nordens (Dänemark und Schweden) wegweisend gewesen. (Im Februar 1965 fand auch in Ramelsloh eine 1100 Jahr-Feier zum Gedenken an Ansgar statt. Dabei wirkte der damalige Landesbischof Dr. Lilje mit).
Das Kloster Ramelsloh war ringsherum umgeben von den Höfen und Gütern der „Domherren“. Außer der Klostergemeinde gab es die Dorfgemeinde, die bis 1684 zum Kirchspiel Pattensen gehörte. Als die Reformation eingeführt worden war (1529-1540), verließen die Mönche das Kloster, während die Domherren blieben. Im 30-jährigen Krieg erlitten das Dorf und das Kloster mehrere Verwüstungen.
Konrad Baltasar Volckmann (1635-1709) seit 1664 Pastor und Domherr in Ramelsloh. Während seiner Amtszeit wurde Ramelsloh eine eigene Kirchengemeinde (16. 1. 1684). Sein Grab befindet sich im Altarraum der Kirche, ein Bild in Lebensgröße ist über der südlichen Empore zu sehen.
Justus Johann Kelp (1650-1720), Nachfolger von Volckmann als Senior des Konvents der Domherren, Geschichsforscher, besonders für die Herzogtümer Bremen und Verden. (Eccard, Sekretär und späterer Amtsnachfolger des Philosophen Leibnitz, schätzte Kelp als außerordentlich bedeutenden Geschichtsforscher). Kelps Grab befindet sich ebenfalls im Altarraum der Kirche, sein Grabstein steht neben dem Eingang zum Gedenkraum für die Gefallenen beider Weltkriege.
Im Jahre 1850 wurde das Stift Ramelsloh aufgehoben. Die Kirche, der alte Glockenturm, der Kirchhof und die Güter usw. sind damals vom Staat übernommen worden. (Klosterkammer Hannover). Die Unterhaltung der Kirche wird zum größten Teil von der Klosterkammer finanziert. Sie nimmt auch die Bauaufsicht wahr.
1957 ist das Dorf Ohlendorf, das bis dahin zum Kirchspiel Pattensen gehörte, zur Kirchengemeinde Ramelsloh hinzugekommen.
Der hölzerne Glockenturm in der Nähe der Kirche wurde wahrscheinlich um 1600 erbaut und ist bis 1889 benutzt worden.
Glasmalereien (aus dem Jahre 1484/88) mit folgenden Darstellungen: Verkündigung an Maria (bemerkenswert ist die Darstellung der Dreieinigkeit Gottes). — Die Bischöfe Sixtus und Sin-niccius, nach denen die Kirche benannt ist; in der Mitte Erzbischof Ansgar. — Die Weisen vor dem Jesuskind (bemerkenswert der „rote Hahn“ auf dem Dach).
Über dem Taufstein ein Holzbildwerk (Auferweckung des Lazarus), auf der Kanzelseite eine Chorbank mit sehr schönen Holzschnitzereien (beides um 1400 entstanden).
Festschrift der Kirchengemeinde
IPR