Eine Helgolandfahrt 2009

Helgolandfahrt im August 2009

Ein ruhiger Spätsommertag, schon um 7.15 schien die Sonne. Gegen 8.30 bestiegen wir einen Katamaran an den Hamburger Landungsbrücken. Eine rund 3,5stündige Fahrt begann, zunächst über Wedel dann weiter  bis zum 102 Km entfernten Cuxhaven. Die Größe des Katamarans ist schon beeindruckend, 52 m lang, 12,3 m breit, Höchstgeschwindigkeit 67 Km/h, 580 Gäste an Bord. Bewegungsfreiheit großzügiger Komfort vergleichbar mit einem Reisebus. Von Seekrankheit kann man nicht reden, denn spüren kann man nicht was auf See schließen könnte.

Schon bald erreichten wir Blankenese, der Hafen und das Airbus-gelände liegt hinter uns. Die Schiffsbegrüßungsanlage spielt gerade die englische Nationalhymne zur Ankunft eines Schiffes. Das Alte Land, Lühesand, Stade bis hin nach Glückstadt zur Fähre nach Wischhafen, ist landschaftlich ein Genuss, vorbei an Brokdorf (1986 Symbol der Kernkraftgegner) und weiter bis zur NOK Schleuse Brunsbüttel. Immer breiter wird die Elbmündung und unzählige große und kleine Schiffe passieren uns. In Cuxhaven machen wir an der „Alten Liebe“ fest. Die letzten Plätze werden nun besetzt. Bevor das Schiff „volle Fahrt“ aufnimmt und die letzten 60 Km in einer Stunde bewältigt. Das Wahrzeichen von Cuxhaven ist die „Kugelbake“ die 29 m hoch ist und schon seit 1730 die Elbmündung markiert. Backbord lassen wir Neuwerk und Scharhörn liegen, und an Steuerbord liegen Seehunde auf den langen Sandbänken. Die gefährlichen Fahrwasser im Vogelsand beeindrucken unseren Flitzer kaum; denn der liegt ruhig wie ein Brett auf dem Wasser und düst direkt nach Helgoland. Am Horizont erkennen wir schon die riesigen, roten Buntsandsteinfelsen. Das Ausbooten ist beim Katamaran nicht mehr nötig, obwohl das immer sehr abenteuerlich war bei unruhiger See. Kaum sind wir an Land geht es ans Oberland wo uns eine herrliche Dünenlandschaft erwartet. Feste, breite Wege direkt an der Steilwand entlang. Zur 2 Km entfernten „Langen Anna“ geht man ruhig und entspannt eine Stunde. Es ist die Attraktion auf der Insel. Drei Rundgänge werden angeboten, Natur, Geschichte und Kultur, für jeden etwas dabei. Hat man seine Beine Vertreten lockt der zollfreie Einkauf und natürlich ein Fischmalzeit: Die Zeit auf der Insel ist sehr kurz und die 3,5 Stunden gehen schnell vorbei. Wer Helgoland richtig erleben will, braucht

schon zwei Tage. Helgolands Geschichte ist interessant und allgegenwärtig. Bis zur totalen Zerstörung durch die Engländer 1945, wurde Helgoland wieder deutsch und seit 1950 hat man mit dem Wiederaufbau begonnen. Ein völlig neues Gesicht welches bis heute erhalten ist. Auf der nahegelegen Düne gibt es herrlichen Badestrand, und eine Landebahn für Sportflugzeuge. Für mich war es nach 45 Jahren wieder ein tolles Erlebnis, und ich bedaure, dass ich  nicht länger gebucht hatte.

Ingo Pape

 

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