Familie „H U C H“ in Ramelsloh
1872 befand sich die ehemalige Kurie (als Kurie bezeichnete man die Wohnung eines Kanonikers) im Besitz des Wundarztes Huch, der seit 1823 in Ramelsloh praktizierte. (Niedersächsisches Landesarchiv Hannover, Hann. 74 Winsen/Luhe, Nr 2913).
Das geht aus der Karte der Feldmark Ramelsloh mit Ortslage von 1827 hervor. Sie war Grundlage für den Rezess (Vereinbarung, Vergleich) von 1833. Über die speziell Gemeinheitsteilung und Verkoppelung des Stifts und des Dorfes Ramelsloh. Die Stelle wird in Karte und Rezess unter dem Buchstaben „I“ geführt.
In der Karte ist vermerkt: “früher Stifts-Hof des Wundarztes Huch“. (aus dem Gemeindearchiv Seevetal Meckelfeld) Auf dem hiesigen Friedhof liegt ein großer Stein, der früher einmal als Grabplatte gedient hat. Dieser Stein soll nach den Aussagen Ramelsloher Einwohner zu dem früher gemauerten Grabgewölbe der „Huchschen Familie“ gehört haben. Da solche Grabgewölbe hier sonst nicht vorkommen, muss es sich um eine angesehene Familie gehandelt haben. Ich habe in den hiesigen Kirchenbüchern geforscht und in einer Anlage niedergelegt, was ich über die Familie in Erfahrung bringen konnte.
Wundarzt – Huch, oder wie der Volksmund sagt „Feldscher Huch“ (Heilkundiger), muss ein tüchtiger Mann in seinem Fach gewesen sein; denn zu seiner Zeit finden wir in den Kirchenbüchern ziemlich genaue Krankheitsbezeichnungen. Auch sind hier nach Ramelsloh Menschen teilweise von weit hergekommen, um sich von ihm behandeln zu lassen. Er bewohnte das Haus Nr. 3o das jetzt im Besitz von Gärtner-Meinecke ist. (Zum Vergleich Schäfer Ast praktizierte in Radbruch auch um die Zeit von 1860)
Dieser hat es nach dem Tode vom Gärtner Friedrich-August Huch 1892 erworben. Die alte Frau Scharfenberg ist vor ihrer Verheiratung 3 Jahre lang bei Nr. 30 Köchin gewesen, also schon damals eine angesehene Adresse.
Die westwärts von diesem Hause gelegenen Ländereien, hinter Robert Eddelbüttel, gehörten zum Gärtnereibetrieb-Huch, die 1892 von einigen Abbauern gekauft worden sind, heißen noch heute die Huch’schen Köppel (abgewandelt und fälschlich Huusköppel genannt). Mit der Flurbereinigung 1968-1972 wurde das Gelände neu geordnet und der „Feldgarten“ entstand
Aus einem alten Schriftstück über die Familie Huch, gez. E. Schmidt, cand. theol. im April 1938.
aufgearbeitet von Ingo Pape