Landwirtschaft und Handwerk in Ramelsloh

Landwirtschaft und Handwerk in Ramelsloh

Es war noch so um die 1938 als in der Ramelsloher Schule ein Aufsatz geschrieben wurde zum Thema „Kartoffelernte und Kartoffelköst“. Das war zu der Zeit auch ein Thema, was alle kannten. Der überwiegende Teil des Ortes war landwirtschaftlich geprägt.

Alle Handwerksbetriebe, Gewerbetreibenden hatten Landwirtschaft noch im Nebenbetrieb. Hinzu kamen noch die Stücke zu Hause und beim heutigen Feldgarten, der sogenannte „Huchsköppel“. Zu erreichen war das Gelände vorbei an der Kirche, über Meineckes Damm zwischen Robert Eddelbüttel und „Lütt Haas“ bis durch zum heutigen Feldgarten. Hier lag im unteren Teil das sogenannte „Paradies“ von Hermann Franke (Schmeeds – Opa). Links und rechts Gemüseanbau aber auch verschiedene Obstbäume. Kleine Parzellen mit Beerensträuchern, Erdbeeren, und Gemüse. Hierher fuhren die Pächter der kleinen Stücke und hatten somit ihren Gemüse/Obstbedarf gestillt. Eine kleine Idylle am Ortsrand.

Um 1900 wurde die Gemarkung aufgeteilt unter ca. 30 Landwirten, der Pfarrgemeinde und der Klosterkammen. Ein Teil war Gemeinschaftsbesitz der Realgemeinde die bis 1978 bestand. Vollhöfe gab es in Ramelsloh nie, die großen Höfe gehörten alle zum Stift. Nach 1850 entstanden die Abbauerstellen. Die erstgeborenen bekamen die Höfe, die Nachgeborenen Land, Haus und das waren Abbauerstellen. Nebenerwerbsbetriebe entstanden, wie Hühnerhaltung, Hausschlachter, Dachdecker usw.

Die Übermacht der Landwirtschaft soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Handwerk zu kurz kam in Ramelsloh. Die folgende Aufzählung der gewerbl. Betriebe in Ramelsloh ist schon ganz erheblich.

Das Handwerk war sehr gut vertreten in unserer Gemeinde, wir hatten:

2 Bäckereien, Schlachterei (3 Hausschlachter) Müller, Schmiede (Hufschmied) Stellmacherei, 3 Schuhmachereien, 1 Schneiderei,

3 Tischlereien, 2 Maler, viele Maurer ein Baugeschäft, 2 Klempnereien, KFZ Handwerker, 2 Zimmereien, Strohdachdecker, Steinmetz, Brunnenbauer, Elektrogeschäft und 2 Gärtnereibetriebe,  1 Sattlerei, 2 Friseurgeschäfte

außerdem:  4 Kolonialwarengeschäfte, 1 Milchgeschäft, Gemüse- und Obsthandel sowie  ein Fischhandel

5 Gastwirtschaften  (4 davon mit Saal)

Ferer waren noch:   2 Kohlen- und Düngerhändler sowie eine Raiffeisen-Genossenschaft ein Fuhrunternehmen, Alteisen/Schrotthandel

Zusammengestellt von Ingo Pape
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