Haus Poppe und die Sparkasse

„Der Dorfpolizist wurde in der Sparkasse eingesperrt!“

 

haus_poppe_menke1908/09 wurde das Haus an der Marxen-er Straße 4 mit Werkstatt und Ställen gebaut. Der Bauherr, Willy Poppe, kam aus einer Malerfamilie aus Pattensen als ältester Sohn von 13 Geschwistern. Hier betrieb er mit Ehefrau Magdalene bis 1943 einen Malerbetrieb, in dem unter anderem Ausfahrkutschen lackiert wur-den. Willy Poppe – der 1914 zu den Gründungsmitgliedern des MTV gehörte – übernahm 1923 von Pastor Freund die Spar- und Darlehnskasse mit zunächst unregelmäßigen Öffnungszeiten.

Willys Sohn übernahm den Malerbetrieb, wurde früh Soldat und fiel schon 1942. 1948 konnte der Senior sein 25-jähriges Betriebsjubiläum feiern. Im gleichen Jahr stand auch die Währungsreform an. Am Vortag wurde das viele Geld zur Kasse gebracht, und der Polizist Emil Lange wurde zur Bewachung über Nacht im Bankraum „eingesperrt“. 1956 wurde die Sparkasse dann in die Harmstorfer Straße verlegt .

Willys Tochter Ilse Poppe heiratete 1960 den Klempner Horst Mencke aus Ohlendorf, und so wurde 1962 aus der Malerwerkstatt eine Klempnerei.

Im Jahre 1966 kam die Postagentur in Poppes Haus, welche vorher in der Engen Straße war. Die neue Poststelle wur-de von Ilse Mencke geleitet, später vergrößert und ab 1996 dann gänzlich geschlossen.

In der Ehe gab es drei Kinder, Tochter Birgit (verh. Bode), und die Söhne Martin und Joachim, die bis heute den Klempner-, Sanitär– und Heizungsbau betreiben.

Ilse Mencke sagte: „In diesem Haus gingen schon viele Menschen ein und aus.“ Auch „Böse“: denn die Bank wurde am Faslam 1955 überfallen und auch die Poststelle wurde ausgeraubt. All das sorgte für große Aufregung im Ort.

Ingo Pape

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