Schoolkinner und jümmer Upgaben
Jeden Dönnerstag föhrt schon tämlich fröh an Morgen bi uns an de Horner Straat de „Bessenwagen“ vörbie und mookt vieel Krach.
Sowat hätt datt fröher nich geben in de Enge Straat. Schon at Schoolkinner hebbt wie dan Rinnstein sauber mokt und ollich mit ein Rießbessen feeg’t. Wenn denn Sünnabend wär, na de School, hebbt wie uns de Schuufkor holt mit Bessen und Schüffel. Denn güng datt von Soltaus bet Landahls Huusdör dorbi. De Rinnstein wör feg’t und anschl. mit de Hark müss denn ok de Stieg noch harkt warn. De Hoff und de Platz för dan Laden hett man gründlich schier makt mit eine Hark. Datt Unkuut hett man rutreeten, wenn denn noch Festdag wärn hett man sogor in Zick-Zack ein Muster up dann Platz bröcht. För dan Lehrer hebbt wie noch dan Platz an de „Neue School“ ünner de Lind’n schier mokt und de veelen Löcker vun datt Kippel-Kappel-Speel taukleit. — Ja datt sünd de Upgaben för de Kinner wään !
In de Harvstied müss natürlich datt Loof tohobhark warn in grode Huupens. Sogor dan Pastorengorden müssen wie von dat veele Loof befrei’n. Dortau mutt ick aber seg’n, wenn man vernünftig utwennig lehrn dä , denn so wär man natürlich befreit vun düsse Strafarbeit.
Eine vöölig andere Aktion wär meist ok taun Winter hin datt Brennmaterial. Kohlenhändlers harn wie genauch in Dörp. Walter Dittmer und Termanns Robert und ut Ohlendörp käm noch Karl-Werner Vick dartau. Datt Kellerlock wär meist nich so grood und denn hätt man eine Rutsche in datt Lock schoben. Datt wär ok watt för de Inkellerkartüffel. De Anhänger föhr denn dicht an datt Lock und datt Tüchs wör affkippt. Nu müss datt swatte Gold, Eierkohlen und Kocks, in dan Keller schüffelt warn. De Jungs hebbt denn utsein wie „lüdde Neegers“. Löter kämen noch Briketts dortau, de müssen natürlich upstapelt warn. — De Kohlen hätt de Händler noch direkt ut Marxen von Bahnhof bie Heinz Meier holt. De hett eine groode Wacht hat mit ein „Wiegehäuschen“ dorbi, dor sünd de Händler mit jümmer Wagen ruppföhrt und kreigen denn ein Pappstreifen mit datt ingestanzte Gewicht. Dann noch schnell, oder ok langsam, ein Köm und Beer, und denn güng datt heimwärts.
Nu hätt man de Kohlen mit ein Mulden-Kippwaage in Sisal-Sääck krägen. De Händlers hebbt denn ok einen Kapuzen-Sack öber dann Kopp trocken, dormit sei bin drägen de steilen Stein- oder Holttreppen rünner nich soveel Stoff up dann Puckel kreigen. In de School und ok to Huus müssen de grooden Kinner ümmer alles an Brennmaterial ranholen. Dortau käm ok noch Saagspäun von Jobmanns Timmerplatz. Ok de Saagspäun för de Rökerkommer hett man bi Rudi krägen, de wär nur von Eiken und Bäukenholt. Buschholt ton Anböten hebbt de Buuern meist in Schuppen hat. De Buschhacker Menck ut Scharmbeck wär schon lang in Harvst up de Hoffstää’n, und hätt de groode Buschbargens lütt makt. In Kiepen hätt man datt Buschholt ut dan Schuppen haolt und in de Holtkist de neben dan Herd in de Köck stünn.
Grad heff ick vun de Rökerkommern snackt, de würn meist in jeden Huushalt meist aber up dan Huusböhn dicht bien Schosstein, fein Upmuert mit ein Isentör. Schinken, Mettwust und Buukfleisch hüngen dor meist bet toon April und kreigen hier dann richtigen Geschmack. Wenn sick de Kuckuck in Fröhjahr meld’n dä, den wär dat sowiet und de Schinken künn anschnän warn.
Ingo Pape 11/2020