Walter Schwarzkopf
Walter Krause schrieb diesen Bericht im Kreiskalender 1972 über den Ramelsoher Heimatforscher
Walter Schwarzkopf konnte am 5. Juni 1971 seinen 75. Geburtstag feiern. Er gehört zu den bekannten Persönlichkeiten in Harburg Stadt und Land, denn in seiner Tätigkeit als Lehrer sind ihm Generationsreihen von Schülern durch die Hände gegangen. Außerdem trat er als Naturwissenschaftler und Heimatforscher so häufig in Erscheinung, daß sein Name in diesem Zusammenhang überall auch dort genannt wird, wo es darum geht, in der Stadtgeschichte von seinem großen Wissen mitzuteilen. Der gebürtige Harburger besuchte die Realschule und wurde Lehrer. Die Präparande in Leer und das Seminar in Verden gingen dem Kriegsdienst im ersten Weltkrieg voraus. Danach nahm sein Ausbildungsgang über die Mittelschulprüfung — Biologie und Erdkunde — seinen Fortgang, bis er 1932 Rektor an der Bahnhofsschule in Wilhelmsburg wurde. 1945 übernahm er die Leitung der Schule Maretstraße bis zur Pensionierung 1960. Nebenberuflich war Walter Schwarzkopf in der Gewerbeschule Harburg tätig, als Dozent an der Volkshochschule Harburg sowie am Institut für Lehrerfortbildung Hamburg. Walter Schwarzkopf wurde durch viele heimatkundliche Berichte in den Harburger Anzeigen und Nachrichten, dem Winsener Anzeiger und besonders der Heimatbeilage „Moor und Heide“ und durch seine Mitarbeit am „Harburger Kreiskalender“ bekannt. Als Kreisbeauftragter für Naturschutz setzte er sich für die Belange der Landschaft und ihrer lebenden Welt ein, war Mitbegründer der „Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde und Heimatpflege“ und seit 1928 Mitglied der pflanzensoziologischen Arbeitsgemeinschaft, ferner tätiges Vorstandsmitglied im Verein für Naturkunde und des Museumsvereins Harburg Stadt und Land. Als Chronist führt er seit 20 Jahren nun schon die Chronik der Harburger Schützengilde von 1528. Daß er neben seinen vielen freiwilligen Verpflichtungen bis an den Hals in Arbeit steckt, wissen seine Freunde.
Wanderführungen, Vorträge, besonderes Interesse für die Geschichte von Ramelsloh, der Herkunft der Schwarzkopfs seit 1620, versteht sich. „Ich habe viel weniger Zeit als früher“, klagt er, und hilft den Heimatfreunden wo er nur kann. Er ist einer aus dem alten Stamme der Schulmeister, mit fundiertem, breitem Wissen, ein Idealist.
Walter Krause