Die „Acht Ramelsloh“

Die „Acht Ramelsloh“

Die Acht Ramelsloh gehörte zum Bardengau, deren Bewohner die Longobarden waren. Während der Völkerwanderung verließen sie das Land, und die Sachsen nahmen diese Gegend ein.

Der Name Acht stammt von Wald, worauf die Gerichtsbarkeit beruhte. Die Acht Ramelsloh wurde durch einen schmalen Strich längs der Seeve gebildet und umfaßt laut Winsener Lagerbuch die Dörfer Wehlen, Wesel, Schierhorn, Meningen, Inzmühlen, Dirkshausen, Ramelsloh, Horst, Freschenhausen, Maschen, Holtorfsloh, Ohlendorf, Weihe, Wiedenhof mit den Gütern Fachenfelde und Holm und den Schäfereien Tieshope und Ovelgönne.

Von Marxen, Quarrendorf, Brackel, Nindorf und Hanstedt gehörten nur einzelne Höfe zur Acht. Die meisten dieser Orte waren dem Goh Salzhausen und der Vogtei Garlstorf unterstellt. Der Name „Goh“ für dieGerichtsberkeit Ramelsloh ist auffällig. Während im Loingo (Gau an derGrenze nach Stade zu) fast alle .Marken, welche mit Markgerichten versehen waren, mit dem Ausdruck „Acht“ bezeichnet wurden, kommt der Ausdruck im Bardengau nur dieses eine Mal vor, und im benachbarten Gau „Mosidi“ ist er auch nicht zu finden. Das  Gebiet des Klosters Ramelsloh ging nach dem Winsener Lagerbuch nicht über den Ort Ramelsloh, ja nicht einmal über das als Stiftsgebiet im Dorf bezeichnete Gebiet hinaus. Die Acht Ramelsloh wird im Eigentum des Herzogs gefunden, der über fast alle Höfe der Acht Gutsherr war und vom Hause Winsen auch einen Vogt in Ramelsloh hielt.

Im Jahre 1262 war laut Urkunde des Walsroder Urkundenbuchs  Graf Burchard von Wölfen advocatus über die Güter des Klosters Ramelsloh. Vielleicht fiel von ihm die Vogtei an den Herzog zurück. Der herzogliche Vogt hatte besonders die Aufsicht übor die Holzungen der Acht und konnte als solcher in jedes einzelne zur Acht gehörende Holz 4 Schweine treiben lassen. Die Holzungen in der Acht hießen auch die Marxer Holzungen. Es waren 19 Stück: die Mascher Holzungen, die Ramelsloher Holzungen, die Ramelsloher Ohe, die Ohlendorfer Holzungen, die Holtorfer Holzungen, die Buchhorst, die Marxer Holzungen Sahlung genannt) die Schmahl Holzungen (wohl Holzungen bei Schmalenfelde), der Marxer und Brackler Dicke Busch, die Asendorfer Holzungen, das Hagelte, das Schierhorn Hastolt, das Quarrendorfer Hastolt, die Hanstedter Holzungen, (Bergen genannt). Die Hanstedter Spatze, die Brackler Holzungen, die Horster Holzungen, das Dierkshäuser Holz, dasFreschenhausener Holz.

In allen diesen Holzungen waren 2,3 oder 4 Achtsdörfer berechtigt. In allen, mit Ausnahne der Ramelsloher Ohe, übte der Herzog die Holzherrschaft aus und hatte (nach dem Lagerbuch) das Höchste und das Niedrigste , die Masttrift und freien Hau. In der Ramelsloher Ohe dagegen war das Kloster Ramelsloher Gohherr. Wo das Gericht der Acht, wo die Holzung abgehalten wurde, darüber sind keine Nachrichten. Es findet sich aber unweit Ramelsloh ein Heidberg, der „Auf dem Dinghorn“ heißt. Das  war vielleicht die Gerichtistätte, etwa abwechselnd mit dein Quarrendorfer „Dingenberg“.
Gericht und Mark gingen beide mit Ausgang des Mittelalters in die Vogtei Pattensen über, welche später die Acht Ramelßloh und die Holzungen der Acht mit erhielt. Dann wurde das Bericht für den alten Bezirk der Vogtei Pattensen und die Acht Ramelsloh in Pattensen  auf dem Vogthofe abgehalten Wald privilegieribrief.

…aus dem Ortsarchiv der 1.150 Jahrfeier, evtl von W. Schwarzkopf

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