Menschen i.u. Gemeinde: Christa Kröger

Menschen in unserer Gemeinde: Christa Kröger

Turmhahn: Was ist eigentlich eine Landfrau?

Ursprünglich war eine Landfrau eine Art Hauswirtschaftlerin, die in Notsituationen, z. B. bei Ausfall der Bäuerin, einsprang und im Haushalt, bei der Erziehung der Kinder und in der Landwirtschaft unterstützte. Die Landfrauenbewegung begann Ende des 19. Jahr-hunderts in Ostpreußen und ist heute mit über 500.000 Mitgliedern eine der größten Frauenorganisationen in Deutschland.

Turmhahn: Du bist Beisitzerin im Vorstand des Landfrauenvereins Brackel-Hanstedt und Umgebung. Seit wann bist du Mitglied im Verein und wie lange engagierst du dich bereits im Vorstand? Warum hast Du Dich entschlossen ehrenamtlich im Vorstand mitzuarbeiten?

Mitglied im Landfrauenverein bin ich seit 1994, im Vorstand engagiere ich mich seit  5 Jahren. Ich habe schon immer viel für die Landfrauen organisiert und da lag es nahe, dieses auch im Vorstand zu tun. Es werden immer Menschen gebraucht, die Ideen haben und gerne mitgestalten.

Turmhahn: Der Landfrauenverein Brackel-Hanstedt wurde vor 70 Jahren gegründet, das wurde im November groß gefeiert. Welche Zielsetzung hatte der Verein damals? Wie haben sich die Themen und Aufgaben des Vereins in den 70 Jahren verändert?

In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg bestand der Wunsch unter den Frauen, sich über ihre Situation auszutauschen. Ziel war es, die Verhältnisse der Frauen auf dem Land zu verbessern. Dazu gehörte Weiter-bildung und Förderung in Bereichen wie Haus- und Landwirtschaft, Erziehung, Kultur, Rechts- und Sozialkunde. Zunächst waren ausschließlich Bäuerinnen Mitglieder des Vereines. Heute sind alle Berufsgruppen vertreten. Das heutige Jahresprogramm ist sehr umfangreich und es werden immer neue, aktuelle Themen auf-genommen, die unsere Gesellschaft und damit auch die Landfrauen interessieren.

Turmhahn: Wie viele Mitglieder hat der Verein? Wie viele Ramelsloherinnen gehören dem Verein an?

Der Landfrauenverein Brackel-Hanstedt hat fast 400 Mitglieder, 90 davon kommen aus Ramelsloh

Turmhahn: Welche Dörfer gehören zum Verein und wie funktioniert die Zusam-menarbeit über die Ortsgrenzen hinaus?

Zum Verein gehören 14 Dörfer, von Undeloh, Wesel über Hanstedt, Quarrendorf bis Marxen, Ramelsloh und Ohlendorf. Der Vorstand setzt sich aus Mitgliedern ver-schiedener Orte zusammen. Außerdem gibt es regelmäßige Treffen der Ortsver-trauensfrauen. Hier werden dann Kritik, Anregungen und Wünsche ausgetauscht, so dass der Vorstand daraus Themen und Schwerpunkte setzen kann.

Turmhahn: Welche Schwerpunkte werden bei der Auswahl der Veranstaltungen gelegt?

Schwerpunkte sind die Reisen und Tagesausflüge, Gartengestaltung, Informations-veranstaltungen z. B. zu ambulanter Pflege und Testamenten, aber auch sportliche Aktivitäten wie Radtouren und Bogen-schießen stehen im Programm.

Turmhahn: Wer kann in den Verein eintreten und welche Aufgabe haben die Ortvertrauensfrauen?

Mitglied werden können alle Frauen ab 18 Jahre. Ortsvertrauensfrauen sind die An-sprechpartner in den jeweiligen Dörfern. Ramelsloh hat fünf Ortsvertrauensfrauen, unter anderem verteilen sie Einladungen und nehmen Anmeldungen entgegen.

Turmhahn: Was gefällt dir besonders an der Vorstandsarbeit und welche Veran-staltungen sind für dich unvergesslich?

An der Vorstandsarbeit gefallen mir besonders die gegenseitige Unterstützung und die gute Zusammenarbeit in unserem Vorstand. Spaß macht mir die Organisation der Spielenachmittage im Schützenhaus, außerdem ist der Verkauf selbstgebackener Kekse auf dem Weihnachtsmarkt in Hanstedt immer ein besonderes Erlebnis. Meine persönlichen Highlights waren die Reisen nach Brasilien und Südafrika.

Turmhahn: Du bist in vielen Vereinen unseres Dorfes aktiv. Was gefällt dir besonders an unserer Dorfgemeinschaft? Dorfgemeinschaft ist für mich die gute Zusammenarbeit der Vereine untereinander, wie in einer großen Familie. Ein be-sonderes Beispiel dafür ist das Dorffest am ersten Mai. Alle feiern gemeinsam. Die Landfrauen beteiligen sich immer mit einem großen Kuchenbuffet und unterstützen so die Jugendarbeit im Dorf, auch wenn wir keine Jugendgruppe haben. Das macht in jedem Jahr viel Spaß.

Wir bedanken uns ganz herzlich für das nette Gespräch und wünschen dem Verein für die Zukunft alles Gute für die tolle generations und ortsübergreifende Arbeit.

Interview Sabine Eddelbüttel und Ingo Pape

 

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