Menschen i. u. Gemeinde: Maja Brauel

Menschen i. u. Gemeinde: Maja Brauel

 

Maja Brauel ist 53 Jahre alt. Sie stammt aus Ohlendorf und ist mit Andreas verheiratet. Zusammen haben die beiden 4 Kinder und 2 Enkel. Die gelernte Bankkauffrau arbeitet seit 2009 als Künstlerin. Seit 2011 leitet sie ehrenamtlich die Landeskirchliche Gemeinschaft in Ohlendorf.

 

Turmhahn: Maja, Du bist vielen Gemeindegliedern als Vorsitzende der Landeskirchlichen Gemeinschaft Ohlendorf bekannt. Darüber hinaus hast Du Dir als Künstlerin einen Namen gemacht. Wann hast Du Deine Freude und Begabung an der Malerei entdeckt?

Bereits als Kind hatte ich Spaß am Malen. In der Schule war das mein Wahlpflichtkurs. Mit 15 Jahren besuchte ich dann zum ersten Mal einen Ölmalkurs.

Turmhahn: Vom Kind, das gerne malt, bis zur Künstlerin ist es ein weiter Weg. Kannst Du Deinen Werdegang beschreiben?

Nach dem Malkurs als Jugendliche habe ich lange Zeit kaum noch gemalt. Berufliche Ausbildung und Familiengründung standen zu der Zeit im Vordergrund. Mit 30 Jahren habe ich das Malen für mich neu entdeckt. Eine Freundin schenkte mir einen Aquarellmalkasten. Daraufhin besuchte ich 5 Jahre lang Aquarellmalkurse bei der Volkshochschule. Ab 2002 bis 2014 war ich Schülerin bei der Malschule Dinter. Dort malten wir in Gruppen nach Vorlagen. Seit 2015 besuchte ich wiederum verschiedene Kurse bei anderen Künstlern und in der VHS und begann auch abstrakte Bilder zu malen. 2009 richtete ich mir zu Hause ein Atelier ein und erteilte selbst Malunterricht.

Turmhahn: Ist die Malerei für Dich noch Hobby oder inzwischen schon Profession?

Was als Hobby begann, ist inzwischen Beruf und gleichzeitig Berufung für mich geworden. Malen ist meine Leidenschaft, ich sehe darin eine besondere Gabe Gottes.

Turmhahn: Welchen Malstil bevorzugst Du?

Das kann ich nicht genau sagen. Einerseits pflege ich einen realistischen, zuweilen einen fotorealistischen Malstil. Andererseits experimentiere ich gerne, und dabei gibt es keinen vorherrschenden Stil. Ich male in unterschiedlichen Techniken, wie Aquarell, Acryl, Ei-Tempera, Zeichnung, Öl, Pastell und Gouache.

Turmhahn: Was inspiriert Dich beim Malen, oder arbeitest Du nach Vorlagen?

Häufig inspiriert mich die Natur. Aber auch innere Prozesse und geistliche Themen regen mich zum Malen an. Ebenso haben Fotos (z. B. Urlaubsfotos) eine inspirierende Wirkung auf mich.

Turmhahn: Du gibst auch Malkurse. Wie viele Schüler hast Du?

Zurzeit habe ich insgesamt zwölf Kinder und Jugendliche und fünf erwachsene re-gelmäßige Kursteilnehmer. Dazu kommen noch weitere Erwachsene, die ein-bis zweimal im Jahr einen Samstagskurs besuchen.

Turmhahn: Wie oft und wo stellst Du Deine Bilder aus?

Ich mache jedes Jahr mindestens eine Ausstellung. 2019 stellte ich aus Anlass meines 10jährigen Jubiläums meine Bilder und die von Malschülern bei mir im Garten aus, außerdem im Steller Rathaus. In diesem Jahr sind meine Bilder ab Februar 2020 bis April 2020 im Hanstedter Rathaus zu sehen.

Turmhahn: Nimmst Du auch Auftragsarbeiten an?

Ja, wenn der Auftrag meinen Vorstellungen entspricht und zu mir passt. 2019 habe ich drei Aufträge angenommen, ein Kinderportrait, einen Hund und ein Bauernhaus nach einem alten Gemälde.

Turmhahn: Du hast eine große Familie, ein arbeitsintensives Ehrenamt und Deine Malerei. Gibt es Schnittmengen dieser unterschiedlichen Bereiche? Wie klappt es mit der Koordination?

Ich brauche ein gutes Selbstmanagement und eine gute Organisation, damit ich alles miteinander verbinden kann. Da ich gut strukturiert bin, kann ich mir einen Vormittag in der Woche zum Malen freihalten. Aber mitunter wünsche ich mir mehr Freiraum für das eigene Kreativsein. Bei Ausstellungen erhalte ich tatkräftige Hilfe durch meinen Mann beim Rahmen und Aufhängen der Bilder. Bei Vernissagen kann ich mich darauf verlassen, dass meine Familienangehörigen da sind und mich unterstützen. Eine Tochter malte auch bei mir im Malkurs. Auch mit der Arbeit in der LKG und der Kirchengemeinde gibt es Schnittmengen, z. B. habe ich ein Bild mit dem Leitsatz der LKG gemalt oder ich habe mich an der Kulissenmalerei für die Veranstaltung „Jesus-House“ beteiligt. Ein Bild von mir diente als Vorlage für eine Andacht im Seniorenkreis der LKG. Vor einigen Jahren malte ich sieben Bilder für die Passionsandachten der Kirchengemeinde. Es ging um eine Interpretation der letzten Worte Jesu am Kreuz.

Turmhahn: Liebe Maja, danke für das interessante Gespräch in Deinem Atelier, bei dem wir einen umfangreichen Einblick in Deine künstlerische Arbeit gewinnen durften! Wir wünschen Dir weiterhin viel Freude und Erfolg bei Deiner Malerei !

Interwiew: Renate Grote
Foto: Ingo Pape

 

 

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