Menschen i.u. Gemeinde: Hartmut Elsner

Menschen i.u. Gemeinde: Hartmut Elsner

Hartmut Elsner ist 75 Jahre alt. Er wohnt mit seiner Familie in Ohlendorf und war von 1986 bis 2018 Mitglied des Kirchenvorstandes in unserer Kirchengemeinde. Vor seinem Eintritt in den Ruhestand, Ende Januar 2009, war er Leiter des Gymnasiums Hittfeld.

Turmhahn: Die St. Ansgar – Stiftung wird 10 Jahre alt. Das soll am 23. Juni 2019 gross gefeiert werden. Hartmut, Du warst damals als stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes Mitinitiator und Mitglied des Gründungskuratoriums . Welche Umstände haben Euch veranlasst, eine Stiftung ins Leben zu rufen?
Im Zuge der geringer werdenden finanziellen Zuweisungen an die Kirchenkreise durch die Landeskirche Hannover, beschloss der Kirchenkreistag Pfarrstellenkürzungen in den kleineren Kirchengemeinden. Dieser Beschluss hätte dazu geführt, dass ab dem Jahr 2013 der Kirchengemeinde Ramelsloh nur noch eine dreiviertel Pfarrstelle zugestanden wor-den wäre. Da wir dieses als Kirchenvorstand auf jeden Fall verhindern wollten, diskutierten wir in einem kleinen Gemeindearbeitskreis die verschiedensten Möglichkeiten der Finanzierung einer vollen Pfarrstelle. Noch während der Findungsphase kam uns der Umstand zugute, dass die Landeskirche die Möglichkeit eröffnete, zehn Prozent des Verkaufserlöses von Ländereien in einer Stiftung für die eigene Kirchengemeinde anzulegen. Diese Option veranlasste den Kirchenvorstand dem langjährigen Wunsch der politischen Gemeinde nachzukommen, das kircheneigene Gelände auf dem Domherrenfeld in Ramelsloh als Bauland zu verkaufen.
Turmhahn: Wer war damals im Arbeitskreis noch an der Gründung beteiligt?
Diese Frage kann ich nicht mehr genau beantworten. Dem ersten, vorläufigen Stiftungskuratorium gehörten jedenfalls Dr. Otto Cordes, Dr. Kurt von Pannwitz, Pastor Michael Rambow, Astrid Wendlandt und ich an.
Turmhahn: Wovon ist die Bemessung einer Pfarrstelle abhängig, von der Anzahl der Mitglieder in einer Kirchengemeinde oder von der Einwohnerzahl?
Die Bemessungsgrundlage einer Pfarrstelle ist die Anzahl der Gemeindeglieder. Unter den derzeitigen Bedingungen entspricht eine durchschnittliche Gemeindegliederzahl von ca. 2.500 einer vollen Pfarrstelle. Unsere Kirchengemeinde hat zurzeit nur gut 1.600 Ge-meindeglieder. Ich hoffe für unsere Kirchengemeinde, dass die Zahl der Gemeindeglieder in den nächsten Jahren eher zu als abnimmt.
Turmhahn: Welches Ziel verfolgt die Stiftung heute? Inwiefern unterstützt sie die konkrete Arbeit der Kirchengemeinde?
Zweck der Stiftung ist nach wie vor in erster Linie der Erhalt der vollen Pfarrstelle in Ramelsloh. Daneben ist die Unterstützung und Förderung der kirchlichen Arbeit in der Kirchengemeinde Ramelsloh ein wichtiger Bestandteil der Stiftungsarbeit. Stellvertretend seien hier die Hilfe bei der Finanzierung diako-nischer Projekte sowie die Unterstützung der Kinder-, Jugend-, Familien- Senioren und die Chorarbeit genannt.
Turmhahn: Aktuell haben wir knapp 675.000,-€ Vermögen im Stiftungsstock. Wann ist genug Geld da, so dass die Arbeit insgesamt ausreichend finanziell abgesichert ist?
Bei der Gründung der Stiftung im September 2009 gingen wir davon aus, dass ein Stiftungsvermögen von gut 600.000,- Euro erforderlich sei, um mit den Zinsen die fehlende Viertel Pfarrstelle finanzieren zu können. Inzwischen wären dafür deutlich mehr als 1.000.000,- Euro nötig. Zu beachten ist, dass das Stiftungsvermögen grundsätzlich nicht angetastet werden darf!
Turmhahn: Welchen Einfluss hat die niedrige Zinspolitik der EZB auf die Stiftung?
Die Zinspolitik der EZB hat dazu geführt, dass im Wesentlichen alle Stiftungen finanzielle Nachteile haben. Die Stiftungsziele lassen sich somit oft nicht allein mittels der Zinsen verwirklichen, sondern die Stiftungen sind auch auf Spenden angewiesen, die direkt für den Stiftungszweck gegeben werden.
Turmhahn: Auch Benefizveran-staltungen sollen das Stiftungsvermögen vergrössern. Was kann darüber hinaus getan werden?
Zurzeit läuft noch einmal eine Bonifizierungsaktion seitens der Landeskirche bis zum 30. Juni diesen Jahres, deshalb ist es sinnvoll, bis zum Ende dieser Aktion vorrangig Zustiftungen zum Stiftungsvermögen vorzunehmen.
Turmhahn: Danke, Hartmut, für Dein Engagement in dieser Sache!

Dir und Deiner Familie Gottes Segen!

Für den Turmhahn, Interview: Renate Grote

 

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