Nu gaht datt in’t Krankenhuus

Nu gaht datt in’t Krankenhuus !

(Datt eiste mal in Leben in’t Krankenhuus)

Veele Lüüt hebbt nich veel öber för ein Krankenhuus, aber öftmaals gaahrt datt ganz schnell. Eist kummt de Huusarzt, de sächt denn furz: „Sie müssen zum Orthopäden“. Datt ward denn ja ok mookt.  „Bitte zum Röntgen für den Becken-bereich“ ! O.k. see ick, denn man to, in de Corona Tied hätt man denn ja ok ein Mundschutz up, aber ick kreich gliecks noch einen. „Warum brauche ich noch einen“? frog ick sofort: „Der ist für den Weichteilbereich“, säh de Schwester. Na ick heff datt Dings denn glicks up dan Blinddarm legt,  aber datt wör woll nich ganz richtig. De Doktor hätt sick de Biller denn ja ok ankeken up ein Diabetrachter an de Wand.  „Das müssen wir noch genauer betrachten“!  Bi ein Spezialisten müss nu ein MRT mokt warn. Also uttrecken bet up Ünnerbüx und denn rupp up dan schmalen Disch.  To eist heff ick dacht, wenn du dor wär ruut kommst, hebbt sei di bestimmt in ein Netz wickelt,  so at sun Dannenbaum to Wiehnachen.

Nu güng datt also rien in de Röhre, de aber tämlich schier utsein dä,  aber at ick dor bin’n wär heff ich dacht ick bün up ein Truppenübungsplatz in Munster – Lager.  Ick denn ja furz up dann Notknoop drückt und rut wör ick !  – „Was ist denn, see die Schwester etwas genervt?  Bi so ein Krach kann ein ja gornich schlopen, wenn schon Krach aber denn ok musikalisch. Datt hett ok klappt mit Kopphörers und 90,3.  De Spezialist hett sick denn ok de veelen Biller ankäken, und dat Urdeil wör denn ock gliecks verküünt.  „Ihre Hüfte muss ausgewechselt werden“! Keine Angst see de Doktor, das machen heute schon die Pförtner! – Datt hört sick ja vertrauensvull an.

So lütte 4 Weeken löter wür ick denn ok schon in eine Klinik in Schleswig – Holstein inliebert.  –  Pape Zimmer 305 !  Good dat ick kein Schlaapanzug mitmommen heff, denn at ick up mien Zimmer käm, leig dor schon ein Nachthemd up mien Bett. Bi nähere Betrachtung heff ick denn ok markt, datt datt Hemd keine Knööp und keine Taschen harr.  Ein beten heff ick an dann Spruch dacht: Datt letzte Hemd hett keine Taschen !  Und denn de Ünnerbüx, datt wär kein Schießer – Feinripp, nee, de wär man total ut Papier. Nu käm eine resulute Schwester un see denn: „So nun aber ab ins Bett. Das Hemd mit der Öffnung nach hinten !  Es wird Zeit für die OP“.  Rinn int Bett und aff in’n Fohrstauhl und in dann OP Bereich.

De Frag‘ na de Narkose hett mi öberrascht, denn man hett twei tau Utwahl.   Bi de Vullnakose schlöppt man furz in, und man kricht vun datt Spektakel gornix mit. ­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­Bie de andere Methode spoort se eine Person bi de OP, weil man at Patient einige Handreichungen sülbst moken kann, so toseggen at „Taupleeger“.  Vuun wegen Schwester: Skalpell, oder die Sääge bitte !  –  Ick heff mie denn aber doch tau die Vollnakose dürrungen.  Mit ein grooden Edding hebbt se denn noch de richtige Siet markiert, und nu käm noch ein Eignungstest: „Tählt see mol von 10 trüüchoors“.  –  Datt ganze passier so bie Klock Ölben, und upwaakt bün ick so gegen Klock Ein,  und datt gliecks mit ein nei’et Hüftgelenk !  –  Nü güng datt koppheister wär trüch up dat Zimmer 305.  –  Tabletten gegen de Weihdaag achteran,  und:  „ .. nich alleen na Tante Meier“,  dorför geff datt so eine scheife Bloomvaas.  –  „Hier ist noch die Notklingel“:  … und denn wär see weeg.  –

Eten und Drinken is sehr praktisch in Krankenhuus.  „Wünsche bitte notieren mit Nachname und Zimmernummer“, stünn up ein Zettel. Nu bün ick woll noch ein beten dösig wähn und har doch de Zimmernummer vergeten.  Ich dach jümmer an ein langen Gang und datt letzte Zimmer. Ick heff denn ok upschreben:  „Pape“ – das „Indische Zimmer“.   Pünklich üm Klock söss keem eine Schwester rinnstörmt: „Sind sie Herr Pape“?  ick  nickköpp !   „ Aber wieso das Indische Zimmer“ ?  Ick sääh sofort:  „Ick heff datt Zimmer am „Ende des Ganges“ meent“!   – Se schüttel dan Kopp, ick glöw, see fünn datt gornich witzig.  –  Ja, so sünd de Schwestern, jümmer in Stress  !! An annern Morgen schull ick nu all upstahn, und datt heff ick nu gornich witzig funnen !  „Das hier sind Gehhilfen“! … und denn güng datt los.  „Das rechte Bein nicht belasten“!!   –  Düsse Quälerei käm nu jeden Daag ohne Anmeldung, aber jümmers, wenn ick man grad‘e inschloopen wär !!  –  Denn wär da ok noch de Nachtschwester.  –   Luut ankloppen: „ ..  na schlafen sie schon“ ??  … nu nich mehr ! … wär miene Reaktion.  – „Haben sie Wünsche, brauchen sie etwas zur Nacht ? Wenn Ja, einfach klingeln“ !

Ok an de Schwestern gewöhnt man sick ööcht; wenn ein datt weit, denn ick, ick heff nämlich mal eine heirat‘ !

So güng datt nu jeden Daag, aber datt maschieren wör denn ok jümmer beter, meist aber mit ein AOK-Schopper. Na 14 Daag güng datt denn in de Marmeladenstadt Bad Schwartau in de Reha, und datt in de Corona – Tied,  aber dorför bestes Weehr mit veel Sünn !!

 

Ingo Pape, 12/2020

 

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